Beliebter Hamburger Club schließt für immer
Am Montagmorgen wurde bei Facebook das Ende einer Wilhelmsburger Institution verkündet. Leicht fiel es „Turtur“-Betreiberin Mona Michels nicht, diesen Beitrag zu verfassen. „Wie schreibt man ein professionelles Statement, wenn es doch so persönlich und emotional ist?!“, heißt es eingangs. Das Foto zum Text zeigt ein DJ-Pult. Deckenlampen lassen den Raum rot erleuchten, auf dem Boden Konfetti.
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Diese Location hat zwei Gesichter: Im „Turtur“ im Veringhof 13 (Wilhelmsburg) werden im Sommer Pizzen gegessen, im Winter verwandelt sich die Lokalität in einen Nachtclub und lässt laute Bässe ertönen. Ende April soll es sich dort jedoch ausgetanzt haben. Die Betreiberin hat jetzt das Aus des Nachtclubs bekanntgegeben.
Am Montagmorgen wurde bei Facebook das Ende vom „Turtur“ verkündet. Leicht fiel es Betreiberin Mona Michels nicht, diesen Beitrag zu verfassen. „Wie schreibt man ein professionelles Statement, wenn es doch so persönlich und emotional ist?!“, heißt es eingangs. Das Foto zum Text zeigt ein DJ-Pult. Deckenlampen lassen den Raum rot erleuchten, auf dem Boden Konfetti.
Hamburger Club „Turtur“ in Wilhelmsburg schließt
Acht Jahre lang betrieb Michels den Laden mit den zwei Gesichtern – im Sommer ein Restaurant, im Winter ein Nachtclub. Sobald die Temperaturen fielen und die Nächte länger wurden, wummerten am Veringhof die Bässe aus Techno, Drum and Bass, Hip Hop und Co. Die ständige Umstellung sei nicht leicht gewesen, so die Betreiberin. „Der kommende Monat wird der letzte als Club sein“, heißt es.
„Erst jetzt merke ich, wie unglaublich anstrengend das war“, sagt Michels via Facebook. Doch es sei ihr Lebenstraum gewesen, einen Nachtclub zu leiten. „Mein Gefühl, ein Stück meiner Identität aufzugeben, verlangt viel von mir. Aber würde ich nicht immer in Bewegung bleiben und manchmal Dinge tun, die mir Angst machen, hätte ich damals auch nicht das ,Turtur‘ aufgemacht“, schreibt sie.
Hamburger Club: Betreiberin möchte sich mehr auf sich konzentrieren
Der Grund für das Aus: Michels möchte sich mehr auf sich konzentrieren, auch die Corona-Pandemie hat dazu beigetragen. „Wir werden nicht mehr jedes halbe Jahr eine Wiedereröffnung feiern, jedes halbe Jahr den Laden renovieren, jedes halbe Jahr auf Personalsuche gehen, jedes halbe Jahr die Mitarbeiter:innen neu einlernen, das ,Turtur‘ einen Monat im Jahr geschlossen haben, jedes halbe Jahr im Kopf switchen“, heißt es in dem Beitrag.
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Nicht nur Michels wird der Club fehlen. Im „Turtur“ ließen tanzende Hamburger:innen den Alltag hinter sich. Auf der Tanzfläche fanden Menschen zueinander, Freundschaften und Beziehungen entstanden. „Die schönsten Momente waren die Sonntage, wenn der ganze Stress abfiel und man in glückliche tanzende Gesichter schaute. Es gab einige Male, an dem ich mit Tränen in den Augen auf der Tanzfläche stand und einfach gerührt war von alledem“, so Michels.
In ein paar Wochen hat all das ein Ende. Im April soll zum letzten Mal im „Turtur“ getanzt werden. „Aber den werden wir mit euch und uns sowas von abfeiern!“, heißt es im Beitrag. Die Lokalität wird es weiter als Pizzeria geben mit einigen Konzerten und privaten Feierlichkeiten. „Wer weiß, vielleicht gibt es auch irgendwann nochmal einen Rave!“, so Michels.