Einer der letzten seiner Art: Bekannter Brautmodenladen in Hamburg schließt
Nach 25 Jahren ist Schluss – der Brautmodenladen „Torrox“ in Hoheluft-Ost muss schließen. Die Gründe sind vielfältig. Kunden können jetzt aber noch einmal Schnäppchen jagen.
Es ist nicht irgendein Brautgeschäft, das Ende September endgültig die Türen schließt: Der Brautmodenladen „Torrox“ im Lehmweg 54 ist eines der letzten Geschäfte in ganz Deutschland, das Kleider noch komplett nach den Wünschen der Kunden auf Maß schneidert. Alles wird im angrenzenden Atelier selbst gefertigt.
Brautmodengeschäft steht vor vielen Herausforderungen
Doch das Brautmodengeschäft ist schwierig geworden, in den letzten Jahren. Die Liste an Herausforderungen ist lang: Parkplatznot, fehlende Ausbildungsplätze, gesellschaftliche Veränderungen und dann auch noch die Inflation. „Die Preise für Hochzeiten sind explodiert. Ich glaube, die Bräute scheuen sich davor, hochpreisigere Kleider zu kaufen“, erklärt Inhaber Mario Dau. Die Preise bei „Torrox“ liegen zwischen 1500 Euro und 3000 Euro pro Kleid.
Nach 40 Jahren Selbstständigkeit hat der Inhaber genug
Gemeinsam mit seiner Geschäftspartnerin Martina Fischer hat Dau den Laden Ende der 1990er-Jahre eröffnet. Seitdem bringen die gelernten Schneider und Designer jedes Jahr eigene Kollektionen raus. Zwischenzeitlich beschäftigten sie 20 Mitarbeiter. Sie bildeten mehr als ein Dutzend Schneider aus und wurden dafür sogar ausgezeichnet.
Die eigenen Anfänge liegen schon lange zurück. „Ich habe mich mit 20 selbstständig gemacht. Das ist jetzt fast 40 Jahre her“, erzählt Dau. 1988 fing er an, Rocker- und Lederklamotten im Karoviertel zu verkaufen. „Seitdem trug ich immer die Verantwortung für das Geschäft. Das reicht.“ Jetzt soll für ihn ein komplett neues Kapitel beginnen, fernab von Stoffbahnen und Schere.
Künftig gibt es hier maßgeschneiderte Hundemode
Seine Kollegin Martina Fischer will weiterhin als Schneiderin und Designerin arbeiten – ab jetzt für vierbeinige Kunden. Ihre neue Marke „Dogrox“ bietet maßgeschneiderte Hundemäntel. Hunde spielten in ihrem Leben und auch im Brautmodengeschäft schon immer eine Rolle. Dau und Fischer haben jeweils zwei Hunde aus dem spanischen Tierschutz, die regelmäßig den Laden hüten – allerdings nur noch bis zur Schließung Ende September.
Das könnte Sie auch interessieren: Traditionsbetrieb im Lehmweg schließt – gibt es in Hamburg bald keine Fleischereien mehr?
Anfang Juli beginnt der Schlussverkauf. Da können Kunden in den nächsten drei Monaten noch einmal richtig sparen. Braut- und Abendkleider sollen um bis zu 80 Prozent reduziert werden. (zc)