Bauzinsen steigen weiter – das hat krasse Auswirkungen auf Hamburgs Mietenmarkt
Die Kreditzinsen steigen weiter und liegen teils schon bei mehr als drei Prozent. Das hat massive Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. So ist die Nachfrage nach Eigentumswohnungen und Häusern in Hamburg im Juli rasant eingebrochen. Mieter, die nun denken, das könne ihnen ja egal sein, haben sich leider geschnitten. Der Rückgang bei den Käufen hat auch einen gravierenden Einfluss auf den Mietenmarkt. Lesen Sie mehr mit MOPO+ – jetzt vier Wochen lang für nur 99 Cent testen (jederzeit unkompliziert kündbar)!
- Deutsch (Deutschland)
MOPO+ Abo
für 1,00 €Jetzt sichern!Die ersten 4 Wochen für nur 1 € testen!Unbeschränkter ZugangWeniger Werbung
Danach nur 7,90 € alle 4 Wochen
Wenn Sie E-Paper Kunde sind, betrifft diese Änderung Sie nicht.
Die Kreditzinsen steigen weiter und liegen teils schon bei mehr als drei Prozent. Das hat massive Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. So ist die Nachfrage nach Eigentumswohnungen und Häusern in Hamburg im Juli rasant eingebrochen. Laut Immoscout24 liegt sie um 21,7 Prozent niedriger als noch im Juni. Mieter, die nun denken, das könne ihnen ja egal sein, haben sich leider geschnitten. Der Rückgang bei den Käufen hat einen gravierenden Einfluss auf den Mietenmarkt.
Der Traum von der eigenen Immobilie ist für viele Menschen vorerst offenbar geplatzt. In Hamburg ging die Nachfrage nach Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern zum Kauf sogar noch weiter zurück, vergleicht man den aktuellen Juli mit dem Vergleichsmonat vor einem Jahr. Danach brach die Nachfrage sogar um sage und schreibe 48,7 Prozent ein!
Hohe Bauzinsen: Weniger Hamburger kaufen Wohnung
Im gleichen Zeitraum zeigt sich in der gesamtdeutschen Betrachtung sogar ein noch stärkerer Rückgang der Nachfrage um ganze 51,1 Prozent. Gleichzeitig steigt das Angebot an Häusern und Wohnungen auf dem Hamburger Markt um zehn Prozent. Es geht weniger unter der Hand oder direkt vom Makler zum Kunden weg. „Wir verzeichnen auf unserer Plattform einen deutlichen Zuwachs an Inseraten für Immobilien zum Kauf. Denn wenn die Nachfrage sinkt, ist die Vermarktung der Immobilie umso wichtiger“, sagt Thomas Schroeter, Geschäftsführer von ImmoScout24.
Die Entwicklung hat auch klare Auswirkungen auf Mieter: Viele, die vorher über einen Kauf nachdachten, suchen seitdem vermehrt nach Immobilien zur Miete. „Die Verschiebung der Nachfrage von Kauf zu Miete hat sich innerhalb nur eines Monats weiterhin verschärft.“, so Schroeter. Die Nachfrage nach Mietwohnungen stieg dabei um sechs Prozent. Kling nicht besonders viel, ist aber beim ohnehin angespannten Wohnungsmarkt nicht zu unterschätzen.
Druck auf Hamburger Mietwohnungen steigt weiter
Eine Ausnahme bei der Entwicklung des Mietmarkts bilden Neubau-Mietwohnungen: Hierfür befindet sich das Angebot in den meisten Metropolen noch auf leichtem Wachstumskurs. Kein Wunder, denn in Hamburg wird nach wie vor viel gebaut. Auch wenn die Geschwindigkeit im Wohnungsbau etwas gedämpft ist durch Lieferengpässe und Co.
Hamburg nimmt insgesamt keine Sonderstellung ein. Die Entwicklung in der Hansestadt entspricht dem Bundestrend. In allen Metropolen steigt im Juli das Angebot für Kaufimmobilien bei ImmoScout24. Am meisten steigt das Angebot in München (+18,5 %). Auch in Düsseldorf (+15,6 %), Köln (+14,4 %) und Stuttgart (+14,2 %) wächst das Angebot für Immobilien zum Kauf innerhalb eines Monats deutlich.
Das könnte Sie auch interessieren: Hamburg kämpft gegen Indexmieten
Für Gesamtdeutschland und Berlin verzeichnet ImmoScout24 im Juli rund neun Prozent mehr Inserate für Immobilien zum Kauf als im Vormonat Juni. Im Metropolenvergleich fällt die Entwicklung des Angebots damit am geringsten aus. Mancherorts geht aber auch das Angebot an Neubau-Mietwohnungen bereits zurück, so zum Beispiel in Frankfurt am Main (-12,6 %) und Köln (-10,0 %).