Baulücke Paloma-Viertel: SPD-Fraktionschef mit neuer Idee
Was passiert mit dem Paloma-Viertel? Wo früher die Esso-Häuser standen, klafft auf St. Pauli seit 2014 eine riesige Baulücke. Pläne für das neue Viertel gibt es schon, doch ein zeitnaher Baustart ist unwahrscheinlich. Der Eigentümer, die Bayerische Hausbau, hat bislang nicht einmal Anträge dafür gestellt. SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf kommt mit einer neuen Idee um die Ecke.
Was passiert mit dem Paloma-Viertel? Wo früher die Esso-Häuser standen, klafft auf St. Pauli seit 2014 eine riesige Baulücke. Pläne für das neue Viertel gibt es schon, doch ein zeitnaher Baustart ist unwahrscheinlich. Der Eigentümer, die Bayerische Hausbau, hat bislang nicht einmal Anträge dafür gestellt. SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf kommt mit einer neuen Idee um die Ecke.
In einer aufwendigen Bürgerbeteiligung waren die Pläne für das Paloma-Viertel festgelegt worden: rund 200 günstige Mietwohnungen, ein Hotel, Werkstätten, Kletterwände und ein bezahlbarer Platz für den „Molotow“-Club. 2022 sollte der Bau starten, 2025 war die Fertigstellung geplant. Seither ist allerdings wenig passiert.
Paloma-Viertel: Hamburgs SPD-Fraktionschef mit Vorschlag
„Wir brauchen beim Paloma-Viertel eine klare Entscheidung des Investors, ob dieser tatsächlich dieses so wichtige Bauvorhaben endlich realisiert”, sagt SPD-Fraktionschef Kienscherf. Andernfalls sei es auch eine denkbare Option, dass die Stadt der Bayerischen Hausbau das gesamte Areal abkauft. „Die Voraussetzung dafür ist ein angemessener Preis. Die Stadt Hamburg wird sich nicht an Grundstücksspekulationen beteiligen”, so Kienscherf weiter.

Die Hamburger Finanzbehörde, bei der auch der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) angesiedelt ist, glaubt offensichtlich weiterhin an die Realisierung des Projekts durch die Bayerische Hausbau. „Derzeit gibt es aus Sicht der Freien und Hansestadt Hamburg keinen Anlass, ein solches Szenario zu bewerten”, heißt es auf Anfrage.
Das sagen Bezirk und Eigentümer
Der Bezirk Mitte zeigt Verständnis, dass es beim Paloma-Viertel länger dauert: „Aufgrund der Komplexität des Vorhabens und der aktuellen bauwirtschaftlichen Lage haben wir Verständnis dafür, dass die Dinge länger dauern, als wir uns das wünschen”, sagt Bezirksamtschef Ralf Neubauer (SPD).
Auch durch gesteigerte gesetzliche Anforderungen an die Gebäudeeffizienz müssten neue Fragestellungen geklärt werden. „Dennoch ist es wichtig, dass dieses Vorhaben nun auch vorankommt, deshalb stehen wir fortlaufend in engen Gesprächen mit der Bayerischen Hausbau”, so Neubauer.
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Die Bayerische Hausbau bekräftigt auf MOPO-Nachfrage, dass für sie alle Optionen denkbar seien. „Wir befinden uns weiterhin in der Überarbeitung und Aktualisierung der Planung und stehen in regelmäßigem Austausch mit Verwaltung und Politik, um das Paloma-Viertel weiter voranzubringen“, sagt eine Sprecherin. Das klingt allerdings nicht so, als ob auf der Brachfläche bald gebaut wird.