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  • Foto: kg

„Balkonkonzert“ für Senioren: Hamburgerin droht jetzt eine hohe Geldstrafe

Rothenburgsort –

Buket Palabiyik wollte für Senioren in ihrer Nachbarschaft eine musikalische Überraschung organisieren, um ihnen eine Freude zu bereiten. Jetzt soll sie wegen des Verstoßes gegen die Kontaktsperre 1000 Euro Strafe bezahlen.

Für ältere Menschen bedeutet die Kontaktsperre in der Corona-Pandemie zum einen Fürsorge und Schutz, zum anderen aber auch Isolation und Einsamkeit. Viele leiden darunter, ihre Familien und Freunde nur selten oder gar nicht sehen zu können. 

„Balkonkonzert“ in Hamburg: Bußgeld für Organisatorin

Aus diesem Grund kam Buket Palabiyik aus Hamburg auf die Idee, ein „Balkonkonzert“ für die Senioren in ihrer Nachbarschaft zu organisieren. Doch für ihr Engagement am Rothenburgsorter Marktplatz erhielt sie jetzt die Quittung: Ihr droht ein Bußgeld von 1000 Euro!

„Ich soll mehr als 1000 Euro Strafe zahlen, weil ich Menschen in diesen schweren Zeiten glücklich machen wollte“, so die enttäuschte Palabiyik gegenüber dem „Hamburger Wochenblatt“. Grund dafür ist der Verstoß gegen die auferlegten Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus‘.

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Was genau daran verkehrt sein könnte, kann die gebürtige Türkin nicht verstehen. Bereits zu Beginn des kleinen Konzertes wurden die Nachbarn dazu aufgerufen, unbedingt auf ihren Balkonen zu bleiben, um keine Probleme mit den Vorschriften zu bekommen. „Das lief auch alles reibungslos ab“, beschreibt Palabiyik den kurzen Augenblick und die Freude der Anwohner: „Es ging mir darum, den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.“

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Doch dann rückten mehrere Polizeibeamten an und lösten alles auf. Daniel Ritterskamp, Sprecher der Polizei, betont, dass „Balkonkonzerte“ zu dieser Zeit bereits untersagt worden seien. Palabiyik hatte sich laut eigenen Angaben an anderen, selbst organisierten, Auftritten orientiert.

Buket Palabiyik hat bereits Widerspruch gegen den Bußgeldbescheid eingelegt. Auch zeigen viele Hamburger und Rothenburgsorter Mitgefühl und wollen, wenn alle Stricke reißen, Spenden für Palabiyik sammeln. (aps)

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