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Balkon-Konzerte in Hamburg: Hunderte Zuschauer beim „Rod Stewart von Eimsbüttel“

Konzerte in Clubs und Hallen – in den Zeiten der Corona-Krise nur eine wehmütige Erinnerung. Gut, dass viele Musiker in Hamburg die Initiative ergreifen und vom Balkon aus Musik für die Nachbarschaft machen. So wie Geff Harrison aus Eimsbüttel.

Jeden Tag um 17.30 Uhr klettert der 73-Jährige auf einen Hocker auf der Terrasse seiner Wohnung an der Gustav-Falke-Straße – und dreht den Verstärker auf. Seine Reibeisenstimme erinnert an Rockstar Rod Stewart, von dem er auch etliche Songs im Programm hat. Die Musik kommt vom Tablet, der Gesang ist live.

Corona-Krise in Hamburg: Bis zu 200 Leute bei Balkon-Konzert

Die Konzerte kommen an bei den Nachbarn – und sprechen sich rum. „Am Anfang waren zehn bis 15 Leute da. Jetzt sind es 150 bis 200“, sagte der Engländer, dessen größte Hits „Death Of A Clown“ und eine Neuauflage des Barry-McGuire-Songs „Eve Of Destruction“ waren.

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„Natürlich achten alle darauf, dass sie den Mindestabstand zueinander einhalten. Gestern war die Polizei hier gucken und war zufrieden“, sagte Harrison am Montag. Er selbst ist es auch. „Die Leute klatschen mit und tanzen. Das macht Freude.“

Wie Harrison machen es viele Musiker in der Stadt. Zu festen Zeiten singen oder spielen sie, lassen Innenhöfe und Straßenzüge quer durch Hamburg von ihren Balkonen aus erklingen.

„Rod Stewart von Eimsbüttel“ singt gegen Corona-Angst  

Auf einem Hocker steht Geff Harrison, damit er über die Hecke vor seiner Terrasse hinweg gut zu erkennen ist. Während der „Rod Stewart von Eimsbüttel“ dann seine unverkennbare, rauchige Stimme erklingen lässt, klatscht seine Ehefrau im Hintergrund den Rhythmus dazu.

Zu den Balkon-Gigs des „Rod Stewart von Eimsbüttel“ versammeln sich bis zu 200 Zuschauer.

Zu den Balkon-Gigs des „Rod Stewart von Eimsbüttel“ versammeln sich bis zu 200 Zuschauer.

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dpa

Normalerweise hatte der Sänger, Komponist und Produzent in diesem Jahr 42 Auftritte geplant. Die Corona-Pandemie kam ihm dazwischen. Die Terrassen-Konzerte sieht er als Alternative. „In diesen Corona-Zeiten habe auch ich Angst. Aber das Singen ist wie ein Ventil für mich. Es lenkt ab und gibt mir und anderen Mut.“  (dpa/mp)

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