Kampf gegen Hamburgs Parksünder: Verteilen diese Autos bald Knöllchen?
Ist bald Schluss mit dem traditionellen Knöllchen unterm Scheibenwischer? Hunderte Kontrolleure des Landesbetrieb Verkehr (LBV) sind täglich auf Hamburgs Straßen unterwegs, um die gültigen Anwohnerparkausweise zu kontrollieren oder zu überprüfen, ob ein Parkticket gezogen wurde. Das Problem: Es werden immer mehr Anwohnerparkgebiete und immer mehr nötige Kontrollen. Deshalb will der LBV schon bald auf „Scan-Cars“ setzen.
Dabei handelt es sich um Autos mit einer Kamera auf dem Dach, wie sie auch Google für seine Straßenkarten-Erweiterung „Street View“ durch die Gegend schickt. Und so funktioniert’s:
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Ist bald Schluss mit dem traditionellen Knöllchen unterm Scheibenwischer? Hunderte Kontrolleure des Landesbetrieb Verkehr (LBV) sind täglich auf Hamburgs Straßen unterwegs, um die gültigen Anwohnerparkausweise zu kontrollieren oder zu überprüfen, ob ein Parkticket gezogen wurde. Das Problem: Es werden immer mehr Anwohnerparkgebiete und immer mehr nötige Kontrollen. Deshalb will der LBV schon bald auf „Scan-Cars“ setzen.
Dabei handelt es sich um Autos mit einer Kamera auf dem Dach, wie sie auch Google für seine Straßenkarten-Erweiterung „Street View“ durch die Gegend schickt. Und so funktioniert’s:
Die Anwohnerparkausweise werden nur noch online ausgestellt und in einer Datenbank gespeichert. Wer als Besucher sein Auto in einer Parkzone abstellt, gibt auf dem Smartphone das Kfz-Kennzeichen ein.
Hamburg: „Scan-Cars“ kontrollieren Parktickets
Die Kameras im Dachaufbau des „Scan-Cars“ scannen die Umgebung und können alle Nummernschilder erfassen. Wenn das System feststellt, dass ein Fahrzeug nicht in der Parkzonen-Datenbank enthalten ist, wird das Kfz-Kennzeichen an die Bußgeldstelle weitergeleitet. Ein „Scan-Car“ schafft dabei bis zu 3000 Kennzeichen pro Tag, ein Kontrolleur „nur“ um die 100.
Laut Lutz Gollan, LBV-Fachbereichsleiter für Strategie und Recht, ist das ein unbedingt notwendiger Schritt. „Stand jetzt gibt es ungefähr 35.000 Parkstände in Bewohnerparkgebieten“, sagte er am Montag beim Hamburger Verkehrstag. Parkstand ist der Fachbegriff für einen einzelnen Parkplatz im öffentlichen Raum. „Ende 2024 werden es um die 130.000 Stück sein.“ Um das alles zu kontrollieren, habe der LBV schlicht nicht genügend Personal.
„Scan-Cars“: In Amsterdam und Paris schon unterwegs
Zunächst sollen alle Fahrzeuge in Bewohnerparkgebieten aus dem „Scan-Car“ heraus kontrolliert werden, im nächsten Schritt dann auch Autos außerhalb dieser Zonen. Es gibt allerdings einen Haken: „Dafür sind Rechtsänderungen sowohl im Straßenverkehrsgesetz als auch in der Straßenverkehrsordnung nötig“, sagt Gollan. Hamburg arbeite bereits an einem Gesetzentwurf, den die Stadt noch im Herbst in der Verkehrsministerkonferenz vorstellen wolle. Ein wichtiges Thema ist unter anderem der Datenschutz.
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„Wenn die Konferenz den Bund dann bittet, diesen Vorschlag zu prüfen, hoffen wir, dass wir noch Ende 2023 mit den ,Scan-Cars‘ einen ersten Testlauf in Hamburg machen können“, sagt Gollan. Er sei optimistisch, dass das klappe. In Amsterdam und Paris seien diese Fahrzeuge schon seit Jahren erfolgreich im Einsatz.
Gollan hofft, dass mithilfe dieser Technik nicht nur Ticket-Sünder, sondern in Zukunft auch Falschparker in 2. Reihe oder auf dem Radweg abgezettelt werden können. „Natürlich werden aber immer noch Menschen in den Autos sitzen, um das zu kontrollieren.“