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Bahnhöfe, Plätze, Wohnungen: So kontrolliert die Polizei jetzt die Corona-Regeln

Es war klar, dass er kommen würde, die Kanzlerin hatte ihn sogar vorausgesagt – den zweiten Corona-„Lockdown“. Ab kommenden Montag fährt Deutschland weite Teile des öffentlichen Lebens wieder runter. Auch in Hamburg gelten dann wieder verschärfte Corona-Vorschriften. Innenminister Horst Seehofer (CSU) kündigte verstärkte Kontrollen an Bahnhöfen an, Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) kündigte an, dass die Polizei bei Hinweisen auf „wilde Partys“ auch Wohnungen kontrollieren werde. Die MOPO erklärt, was in Hamburg ansonsten geplant ist.

Keine Kinos oder Theater, keine Konzerte oder Opern, geschlossene Bars und Restaurants: Bis mindestens Ende November gelten die neuen Corona-Regeln, mit denen die Bundesregierung und Länder sich den täglich weiter steigenden Infektionszahlen entgegenstemmen wollen. 

Lockdown in Hamburg: So kontrolliert die Polizei jetzt die Corona-Regeln

Für die Hamburger Polizei ist dies keine neue Situation, wie Pressesprecherin Sandra Levgrün im MOPO-Gespräch erklärt: „Wir haben durch den ersten Lockdown Erfahrungswerte. Außerdem wird es diesmal leichter für uns.“

Wie das? Levgrün: „Bisher mussten wir in Läden gehen und schauen, ob Desinfektionsstände aufgefüllt, Masken getragen, Abstände eingehalten und Kontaktlisten richtig geführt werden. Ab Montag sieht man dann schon von außen, ob ein Laden auf oder geschlossen hat.“

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Personell sei die Hamburger Polizei für die Kontrolle der Corona-Regeln gut aufgestellt: So würde man Kräfte sparen, die eigentlich wöchentlich bei Fußballspielen, dem Dom oder bei Weihnachtsmärkten eingesetzt werden. „Daher haben wir auch die Kapazitäten, die Kontrollen durchzuführen“, erklärt Levgrün.

Die Polizei werde die Corona-Regel im Rahmen der täglichen Streife und „mit Augenmaß“ überwachen. Dazu gehört auch die Kontrolle der Maskenpflicht an vielen öffentlichen Orten in Hamburg – darunter der Kiez, St. Georg oder die Landungsbrücken. Außerdem seien diverse Schwerpunkteinsätze geplant, auch mit der Unterstützung von Bundespolizisten – „wie bereits in den vergangenen Monaten“, so Levgrün. „Wir sind im ständigen Austausch.“

Corona: So kontrolliert die Bundespolizei die Bahnhöfe in Hamburg

Die Bundespolizei kümmert sich weiterhin – auch in Zusammenarbeit mit Kollegen von der Landespolizei – um die Einhaltung der Regeln an Bahnhöfen und am Flughafen. Wie die MOPO erfuhr, sind verstärkte Kontrollen von Reisenden – so wie von Seehofer angekündigt – nicht geplant. Auch werden wohl keine Beamten nach Hamburg versetzt, anders als am vergangenen Wochenende in Berlin, wo 500 Bundespolizisten mithalfen, Maskenpflicht, Abstandsregeln und Sperrstunde zu kontrollieren. 

Doch wie sieht es bei Kontrollen im privaten Bereich aus? Da appelliert die Polizei an die Vernunft der Bürger und würde im Zweifelsfall nur Hinweisen von Nachbarn nachgehen, die von Partys und großen Gruppen berichten. Dies bestätigte auch Hamburgs Innensenator bei der Pressekonferenz des Senats zu den Regeln, die ab Montag in Hamburg gelten.
Hinweis: In einer früheren Version haben wir eine Aussage von Karl Lauterbach (SPD) aufgegriffen, die in einem anderen Kontext gefallen ist und die wir mit einer anderen Bewertung nicht mehr für zulässig für diesen Artikel halten. Wir haben sie deshalb entfernt. 

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