Bade-Tempel in der Alster: Hamburger Architekten präsentieren spektakuläres Konzept
Was macht den Reiz an Hamburg aus? Für das Architektenbüro Störmer Murphy and Partners aus der Neustadt ist die Frage schnell beantwortet: das Wasser – Alster, Elbe, Fleete. Und damit die Hamburger ihre vielen Wasserflächen richtig genießen können, hat ein Partner der Firma einen spektakulären Plan entwickelt – mit historischen Bezügen.
Mauro Meuli hat im Rahmen seines berufsbegleitenden Studiums „Nachhaltiges und ressourcenschonendes Bauen“ an der Uni Wuppertal eine Badeanstalt in der Außenalster entworfen: aus Holz, mit Reetdach und Gastronomieangebot. Das Bad soll gefahrloses Baden in dem See möglich machen – und zugleich „einen Mehrwert für Flora und Fauna“ schaffen, erklärt das Büro in einem Beitrag im Business-Netzwerk LinkedIn.

„An warmen Tagen verbringen wir unsere Zeit am liebsten auf Booten, Kanus, Stehpaddelboards – oder noch besser, direkt im Wasser“, schreiben die Architekten. „Von der Hamburger Badekultur mit den im 19. Jahrhundert entstandenen Badeanstalten ist jedoch leider nichts mehr übrig.“
Flussbäder haben lange Tradition in Hamburg
Tatsächlich haben Flussbäder eine lange Tradition in Hamburg. 1793 eröffnete in der Binnenalster nahe dem Jungfernstieg ein sogenanntes Badeschiff, von dem aus die Gäste ins Wasser steigen konnten. Es war die erste Badeanstalt Deutschlands.

1834 folgte die erste öffentliche Flussbadeanstalt der Stadt auf dem Grasbrook an der Elbe. 1888 wurde nahe der Lombardsbrücke die „Alsterlust“ gebaut – ein luxuriöser Vergnügungstempel auf mehr als 800 Pfählen. An den lehnt sich auch die Idee von Meuli an.
Holzbau besteht aus zwei Flügeln
Der Holzbau besteht aus zwei Flügeln: der eigentlichen Badeanstalt und dem Gastronomiebereich. „Dadurch entstehen sinnvolle Synergien, wie das gemeinsame Nutzen von Aufenthaltsräumen, der Gastronomie oder der Haustechnik“, so Störmer Murphy and Partners.
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Das Gebäude soll aus nachwachsenden Rohstoffen gebaut werden. Eine rückbaubare Konstruktionsweise soll zudem eine sortenreine Trennung der Bauteile – hauptsächlich Holz und Reet – und ihre Wiederverwendung ermöglichen.

Die Visualisierungen der „Alsterlust“, wie auch das neue Schwimmbad heißen könnte, sehen vielversprechend aus. Ob sie jemals Wirklichkeit werden, steht aber auf einem anderen Blatt: Schon 2007 gab es Pläne für ein vergleichbares Bad in der Außenalster, 2019 für eins in der Elbe – daraus geworden ist bislang nichts.
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