Autoknacker vom Flughafen: Mit dieser Masche hatte er Erfolg
Pierre K. (22) soll am Hamburger Airport im April 2022 drei Reisenden die Autoschlüssel geklaut und mit deren Wagen durch Hamburg gefahren sein – ohne Führerschein. Am Mittwoch musste er sich vor dem Amtsgericht Hamburg für die Taten verantworten.
„Es war dumm“, räumt Pierre K. gleich zu Beginn des Prozesses ein. Er habe am Airport eigentlich nur gebettelt und Flaschen gesammelt. Doch im Gespräch mit einem Freund sei er auf die Idee gekommen, die Schlüssel zu klauen. Um die Autos zu verkaufen? Nein, sagt der Angeklagte. Er wollte nur Autofahren – und darin schlafen.
Pierre K. (22) soll am Hamburger Airport im April 2022 drei Reisenden die Autoschlüssel geklaut und mit deren Wagen durch Hamburg gefahren sein – ohne Führerschein. Am Mittwoch musste er sich vor dem Amtsgericht Hamburg für die Taten verantworten.
„Es war dumm“, räumt Pierre K. gleich zu Beginn des Prozesses ein. Er habe am Airport eigentlich nur gebettelt und Flaschen gesammelt. Doch im Gespräch mit einem Freund sei er auf die Idee gekommen, die Schlüssel zu klauen. Um die Autos zu verkaufen? Nein, sagt der Angeklagte. Er wollte nur Autofahren – und darin schlafen.
Hamburg: 22-Jähriger knackt Autos für den Fahr-Spaß
Die Autos wählte er nach dem Prinzip Überraschungsei: Sobald er jemanden mit Autoschlüsseln sah, ging er hin und fragte, ob sie ihm Geld schenken würden. Die Verwirrung nutzte er, um zuzugreifen. Mit dem geklauten Schlüssel ging er über die Parkdecks des Airports, bis ein Wagen auf den Sensor im Schlüssel reagierte. Durch Zufall erwischte er einen VW, einen Audi und einen Ford.
Er fuhr mit jedem Wagen so lange, bis der Tank leer war. Dann stellte er ihn an öffentlichen Plätzen ab, behielt aber die Schlüssel, „damit niemand Dummheiten mit den Autos machen kann“, wie er erzählt. Geld zum Tanken hatte er nicht – genauso wenig wie seine Freunde, die er zu den Spritztouren nach Rostock und Itzehoe mitnahm. Hat er bei seinen Fahrten Unfälle gebaut, will der Richter wissen. Pierre K. verneint. Er habe zwar keinen Führerschein, aber könne fahren. Das habe er bei einem Auslandsprojekt in Ungarn gelernt.
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Der Verteidiger erklärt: Pierre K. habe eine schwere Kindheit gehabt, gezeichnet von Gewalt und Missbrauch. Mit ungefähr 11 Jahren sei er zu Hause raus, wurde durch mehrere Einrichtungen der Jugendhilfe gereicht und kam im Rahmen eines Projektes nach Ungarn, wo er eine Förderschule besuchte. Doch sein Leben wurde danach nicht besser. Ein Gutachten von 2018 attestiert ihm eine traumabedingte Entwicklungsstörung, reduzierte Intelligenz und impulsgesteuertes Handeln. Dennoch wurde er bislang nicht straffällig, hatte nie Alkohol- oder Drogenprobleme.
Vor Gericht zeigt Pierre K. Reue – und will sein Leben nun in den Griff bekommen. „Ich will mit richtiger Arbeit Geld verdienen, nicht mit klauen oder schnorren“, sagt er. Am liebsten wolle er in einem Lager arbeiten. Die drei Monate U-Haft scheinen ihn nachhaltig beeindruckt zu haben. „Ich will nie wieder hier rein kommen“, sagt er. Das sei kein schöner Ort.
Der Angeklagte überzeugt das Gericht von seiner Reue: Acht Monate auf Bewährung wegen Diebstahls in drei Fällen und Fahren ohne Fahrerlaubnis lautet das Urteil.