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  • Foto: imago images / Jürgen Ritter

Auszeichnung für Hinz&Kunzt: Große Ehre für Hamburgs Obdachlosenmagazin

Seit fast 30 Jahren gibt es Obdachlosen in Hamburg eine Perspektive: das Magazin Hinz&Kunzt. Auch in der Corona-Krise war die Zeitung für die wohnungslosen Verkäufer eine wichtige Stütze. Jetzt wurde Hinz&Kunzt für sein wichtiges Engagement ausgezeichnet. 

Zusammen mit zwei weiteren ehrenamtlichen Projekten erhielt Hinz&Kunzt den Metropolitaner-Award der Metropolregion Hamburg. Auf Platz zwei und drei landeten der Hamburger Verein Ankerland und der Elmshorner Chorleiter von „Der Norden singt“, Niels Schröder. Am Dienstagabend wurden die Auszeichnungen in der Elbphilharmonie überreicht.

Hamburg: Obdachlosenmagazin Hinz&Kunzt erhält Preis

Die drei Gewinner hatten sich gegen zwölf weitere Favoriten durchgesetzt und bei einer Online-Abstimmung die meisten Stimmen aus der Bevölkerung ergattert.

Hinz&Kunzt

Freute sich riesig über den Preis: Jörn Sturm, Geschäftsführer von Hinz & Kunzt

Foto:

dpa

Insgesamt waren 116 Menschen, Vereine, Stiftungen und Unternehmen vorgeschlagen worden. Eine neunköpfige Jury – darunter Moderator Yared Dibaba, Musiker Stefan Gwildis und Volleyball-Nationalspielerin Denise Hanke – wählte daraus die 15 Nominierten aus. An der anschließenden Publikumswahl beteiligten sich mehr als 7000 Menschen.

Preis für Livestream von Chorleiter Niels Schröder

Den Metropolitaner-Award gibt es seit 2019. Zwei der drei Kategorien („Menschen aus der Region“ und „Vereine und Stiftungen“) sind mit 2500 Euro dotiert.

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„Der Norden singt“-Initiator und Chorleiter Niels Schröder füllt normalerweise mit seinen Mitmachkonzerten große Hallen, in der Corona-Krise hat er das gemeinsame Singen via Livestream kostenlos in die Wohnzimmer von mehr als 5000 Menschen gebracht. Er habe auch einmal mitgemacht und das habe richtig Spaß gemacht, sagte Dibaba in seiner spontan auf Plattdeutsch gehalten Laudatio dazu.

Ebenfalls ausgezeichnet: der Verein Ankerland

Der Verein Ankerland hilft mit seinem spendenfinanzierten Trauma-Therapiezentrum seit Jahren traumatisierten Kindern und Jugendlichen, die Gewalt, Missbrauch, Vernachlässigung, Krieg oder Terror erleben mussten. Es sei ein ganz besonderes Projekt, das für die Kinder enorm wichtig sei, so Mecklenburg-Vorpommerns Finanzminister Reinhard Meyer (SPD) in seiner Laudatio.

Das Straßenmagazin Hinz&Kunzt hat sich in der Kategorie Unternehmen unter anderem gegen die Drogeriekette Budnikowsky durchgesetzt. Seit 1993 gibt es die Obdachlosenzeitung, mehr als 500 aktuelle und einstige Obdachlose bekommen so Beschäftigung und Hilfe. „Der Verkauf von Deutschlands größtem Straßenmagazin trägt dazu bei, das soziale Klima in unserer schönen Metropolregion zu verbessern sowie Berührungsängste und Vorurteile zwischen Arm und Reich abzubauen. Manche Verkäufer sind an ihren Standorten inzwischen so etwas wie die gute Seele des Viertels oder des Kiezes“, so Hamburger Sparkassen-Direktor Niels Pirck.

Elbpilharmonie: Feierlichkeit unter Corona-Bedingungen

Die Veranstaltung im Kleinen Saal von Hamburgs berühmtestem Konzerthaus war die erste seit der Corona-Zwangspause in der Elphi. Dabei waren nur wenige Gäste anwesend, sie mussten Abstand halten und die Gewinner mussten sich ihren Preis quasi via Selbstbedienung von einem kleinen Podest nehmen, weil sie nicht persönlich überreicht werden durften. (ng/dpa)

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