Auswertung zeigt: Diesen Effekt hat Anwohnerparken in Hamburg
Die Diskussion rund ums Anwohnerparken wird gerne hitzig geführt – nun legt die Verkehrsbehörde Zahlen vor, die zeigen, welchen Effekt das Anwohnerparken auf den Parkdruck vor Ort hat.
In insgesamt vier Stadtteilen wurde die Einführung des Anwohnerparkens evaluiert. So betrachtete der Landesbetrieb Verkehr (LBV) die Situation in Altona-Altstadt, Rotherbaum, Ottensen und auf St. Pauli jeweils vor Einführung des Anwohnerparkens und danach.
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Die Diskussion rund ums Anwohnerparken wird gerne hitzig geführt – nun legt die Verkehrsbehörde Zahlen vor, die zeigen: Anwohnerparken hat einen lindernden Effekt auf den Parkdruck vor Ort.
In insgesamt vier Stadtteilen wurde die Einführung des Anwohnerparkens evaluiert. So betrachtete der Landesbetrieb Verkehr (LBV) die Situation in Altona-Altstadt, Rotherbaum, Ottensen und auf St. Pauli jeweils vor Einführung des Anwohnerparkens und danach.
Evaluation bestätigt positive Wirkung von Anwohnerparken
Das Ergebnis: Die Auslastung des Parkraums sank durchschnittlich von 101 Prozent auf 89 Prozent den gesamten Tag über. Zwischen 9 Uhr und 21 Uhr sank die Auslastung sogar um 14 Prozent.
Den positivsten Effekt auf Parkplatzprobleme hatte die Einführung in Altona-Altstadt. Dort sank die Auslastung des Parkraums im 24-Stunden-Schnitt von 113,9 Prozent auf 94,4 Prozent (-19,5 Prozentpunkte). Auch in Rotherbaum entspannte sich die Lage merklich. Von 85 Prozent Auslastung ging es auf 67,4 Prozent Auslastung zurück (-17,6 Prozentpunkte). Auf St. Pauli, wo das Anwohnerparken schon länger eingeführt ist, ging es von 103,4 Prozent Parkraumauslastung auf 94,3 Prozent zurück (-9,1 Prozentpunkte). Den geringsten Effekt auf den 24-Stunden-Schnitt gesehen gab es in Ottensen. Hier sank die Auslastung von 95,5 Prozent auf 92,9 Prozent (-2,6 Prozentpunkte).
In der Verkehrsbehörde fühlt man sich durch die Zahlen bestätigt. „Die Evaluationen der Bewohnerparkgebiete sind klare Indikatoren dafür, dass das Bewohnerparken wirkt. Die Ergebnisse zeigen: In den untersuchten Gebieten hat sich die Zahl der verfügbaren Parkmöglichkeiten für alle deutlich erhöht sowie der Parkdruck verringert. Für Bewohnerinnen und Bewohner erhöht sich damit die Chance, in Wohnortnähe einen Parkplatz zu finden“, so Sprecher Dennis Krämer zur MOPO.
Anwohner befürworten Anwohnerparkzonen
Das Anwohnerparken stößt derweil auch bei den direkt betroffenen Anwohnern auf ein positives Feedback. Die Zustimmungsquote liegt hamburgweit bei rund 75 Prozent, wie eine Umfrage des LBV zeigt. Rund um den Flughafen begrüßen 80 Prozent die Maßnahme – dort hatte es noch vor einiger Zeit sehr viele Fremdparker gegeben, die ihr Auto während des Urlaubs im Bewohnergebiet abstellten. In der Sternschanze/Karoviertel begrüßen sogar 90 Prozent das Anwohnerparken – in Harvestehude ist man mit 60 Prozent noch ein wenig zurückhaltender.
Neue Kapazitäten sollen genutzt werden
Zuletzt hatte es beim Thema Anwohnerparken Beschwerden darüber gegeben, dass Schichtdienstler, zum Beispiel im Krankenhaus oder bei der Polizei, aufgrund des Anwohnerparkens in die Bredouille geraten, weil sie ihr Auto nicht mehr einfach in der Nähe ihres Arbeitsplatzes parken können.
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Die durch das Anwohnerparken freigewordenen Parkplätze bieten nun laut Verkehrsbehörde die Möglichkeit, auch dafür Lösungen zu finden. „Die neuen Kapazitäten bedeuten auch: mehr Parkmöglichkeiten für Handwerk, Gewerbe oder Pflegedienste, weniger Parksuchverkehr und dadurch mehr Verkehrssicherheit für alle. Die reduzierte Auslastung über 24 Stunden hinweg bietet auch die Chance, in Kooperation mit den entsprechenden Firmen Ausnahmegenehmigungen für Schichtarbeitende zu prüfen“, so Sprecher Krämer zur MOPO.
Die Evaluation soll künftig jedenfalls fortgeführt werden.