Außengastro statt Autos? So geht es mit den Parkflächen in Altona weiter
Gastronomie und Gäste haben sich mittlerweile daran gewöhnt: Statt Autos zieren gedeckte Tische, Stühle und speisende Hamburger die Parkflächen vor vielen Bars und Restaurants. Doch Ende Oktober sollten die Genehmigungen für die Sondernutzung ablaufen. Nun wurde in der Bezirksversammlung in Altona über eine Verlängerung abgestimmt.
- Deutsch (Deutschland)
MOPO+ Abo
für 1,00 €Jetzt sichern!Neukunden lesen die ersten 4 Wochen für nur 1 €!Unbeschränkter ZugangWeniger Werbung
Danach nur 7,90 € alle 4 Wochen
Wenn Sie E-Paper Kunde sind, betrifft diese Änderung Sie nicht.
Gastronomie und Gäste haben sich mittlerweile daran gewöhnt: Statt Autos zieren gedeckte Tische, Stühle und speisende Hamburger die Parkflächen vor vielen Bars und Restaurants. Doch Ende Oktober sollten die Genehmigungen für die Sondernutzung ablaufen. Am Donnerstagabend wurde in der Bezirksversammlung in Altona über eine Verlängerung abgestimmt.
Die Nutzung der Parkflächen für die Außengastronomie sollte eine temporäre Lösung sein, um den pandemiebedingten Verdienstausfall auszugleichen. Doch nun wird die Sondernutzung bis Ende 2023 fortgesetzt – das hat die Bezirksversammlung Altona beschlossen.
Außengastro in Altona: Das fordern die Fraktionen
Beschlossen wurde außerdem, dass der Bezirk mit den Gewerbetreibenden ins Gespräch kommen soll. Dabei soll es um Lärmschutz und um die Reduzierung des Energiebedarfs gehen. Außerdem soll geprüft werden, ob eine Erweiterung der Fußwegbreiten von 1,50 Meter auf 2 Meter, beziehungsweise 2 Meter auf 2,50 Meter, zwischen Außengastro und Parkflächen möglich ist. Die Grünen, SPD, FDP und CDU hatten einen entsprechenden Antrag gestellt – die Initiative für die Verlängerung der Parkflächennutzung ging von der CDU aus. Gegenwind kam von den Linken.
„Die Sternschanze zeigt sich jetzt im dritten Jahr in Folge übervoll. Bereits die regulär 1300 Quadratmeter genehmigten Außengastroflächen belasten die Anwohner seit Jahren sehr stark. Die zusätzlichen 300 Quadratmeter auf Parkflächen verschärfen die Situation zusätzlich. Dies ist den Anwohnern nicht weiter zuzumuten“, sagt Cornelia Templin von der Linksfraktion Altona.
So reagieren die Anwohner auf die Verlängerung
Die MOPO hat sich in Ottensen (Bezirk Altona) mal umgehört, was die Anwohner von der Fortsetzung der Außengastro auf Parkflächen halten. „Ich finde es generell gut, dass die Außengastro bleiben soll. So kommen doch die Leute viel mehr zusammen. Den Lärm finde ich überhaupt nicht schlimm. Der stört mich nicht. Ist doch schön, wenn sich die Leute unterhalten. So kommt man unter Menschen“, sagt Ingeborg Liertz (84), Rentnerin, aus Ottensen.
Auch Dominik Hickmann (36) aus Ottensen, Kinderarzt, schließt sich der Meinung von Liertz an: „Ich wohne zwar über einer Kneipe, der Lärm stört mich aber gar nicht. Ich finde es gut, dass es so etwas gibt. Sowas ist doch besser, als wenn die Leute nur vor dem Kiosk rumlungern.“
Doch nicht alle Anwohner sind einverstanden. Dagmar Boske (70), Rentnerin, sieht ein Problem in der Nutzung der Parkflächen für die Außengastro. „Der Platz ist eine reine Verschwendung und sollte freigemacht und zum Parken genutzt werden können. Man kann ja schön draußen sitzen, aber muss das mitten auf der Straße sein?“, sagt sie.
Für Gastronome ist das Ergebnis aus der Bezirksversammlung am Donnerstagabend jedoch Grund zur Freude. Es ist großartig, dass die Genehmigungen verlängert werden“, sagt Stephan Fehrenbach, Betreiber vom „Laundrette“ an der Ottenser Hauptstraße 56 (Ottensen) im Gespräch mit der MOPO.
Das könnte Sie auch interessieren: Sommerterrasse oder Parkplatzfläche? Der Zoff um Hamburgs Außengastro geht weiter
„Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass die sich nicht zu lange Zeit lassen. Weil jeder Tag in Unsicherheit, ist ein anstrengender“, sagt er.