Ausgesetzt, traumatisiert: „Das Schlimmste steht Hamburger Haustieren noch bevor“
Ein süßer kleiner Hund, ein entzückendes Kätzchen, putzige Kaninchen – Haustiere sind doch etwas Tolles. Bis man merkt, wie viel Arbeit sie machen und sie vor dem Weihnachtsurlaub im Wald ausgesetzt werden. Das bekommt das Hamburger Tierheim zu spüren. Warum das Jahresende oft die schlimmste Zeit für Haustiere ist – und wie Sie ihnen helfen können.
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Ein süßer kleiner Hund, ein entzückendes Kätzchen, putzige Kaninchen – Haustiere sind doch etwas Tolles. Bis man merkt, wie viel Arbeit sie machen und sie vor dem Weihnachtsurlaub im Wald ausgesetzt werden. Das bekommt das Hamburger Tierheim zu spüren. Warum das Jahresende oft die schlimmste Zeit für Haustiere ist – und wie Sie ihnen helfen können.
Elf Fundtiere wurden seit dem 22. Dezember im Tierheim Süderstraße abgegeben: Darunter ein weißer Husky und Katzenwelpen in einer Box. Letztere wurden ganz eindeutig ausgesetzt, für andere besteht noch Hoffnung, dass sie nur entlaufen sind und die Besitzer sie wieder abholen kommen.
„In der stressigen Weihnachtszeit passiert es häufiger mal, dass Haustiere vernachlässigt werden und ausreißen“, sagt Sven Fraaß, Sprecher des Hamburger Tierschutzvereins. „Es kann also gut sein, dass das eine oder andere Tier wieder abgeholt wird.“
Hamburg: Silvester entlaufen besonders viele Tiere
In der Weihnachtszeit werde auch besonders viel ausgesetzt. „Zum Beispiel von Tiervermehrern, die nicht alle Tiere losgeworden sind, oder von Familien, die keine Urlaubsbetreuung gefunden haben.“ Viele Tiere wurden aber womöglich noch gar nicht entdeckt: „Schlechtes Wetter bedeutet weniger Spaziergänger und damit auch weniger Fundtiere“, so Sprecher Fraaß.
Viele Menschen im Haus, Fahrerei mit Auto und Zug und keine Zeit oder Lust zum Gassigehen: Die Weihnachtszeit ist für viele Haustiere alles andere als artgerecht. Aber das Schlimmste stehe den Tieren noch bevor, sagt Sven Fraaß: Silvester. „Durch die Böllerei geraten viele Tiere in Panik. Das kann fatale Folgen haben: Zahlreiche Hunde und Katzen werden bei Fluchtversuchen überfahren, Kleintiere können an Herzinfarkten sterben.“
Silvester: So können Sie Ihren vierbeinigen Freunden helfen
Die Zahl der zu Silvester entlaufenen Tiere steigt bundesweit an: Waren es zum Jahreswechsel von 2020 auf 2021 noch 540 entlaufene Tiere (darunter 331 Hunde und 208 Katzen), wurden in der Nacht vom 31. Dezember 2021 zum 1. Januar 2022 sogar 729 Haustiere als vermisst gemeldet (454 Hunde und 275 Katzen). Da die Zahlen vom Haustierzentralregister Tasso stammen, werden nur die dort registrierten Tiere gezählt.
„Die Böllerei ist für Tiere eine Qual und kann zu Traumata führen“, sagt Sven Fraaß. „Es gibt Wege, die Zeit für die Heimtiere erträglicher zu machen: Gassi gehen sollte man nur tagsüber, wenn es noch nicht so laut ist, nach Möglichkeit in ruhigeren Gebieten und auch mit gut erzogenen Hunden immer angeleint, da sie bei einem Knall möglicherweise weglaufen.
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Fenster und Jalousien geschlossen halten: Katzen versuchen oft, durch gekippte Fenster zu fliehen und verletzen sich dabei, was tödlich enden kann. Die Tiere sollten sich im dunkelsten und ruhigsten Raum aufhalten. Manche mögen beruhigende Musik, und man kann mit dem Tierarzt über Sedierungsmöglichkeiten sprechen.“ Wichtig sei auch, dass man selbst ruhig bleibe, sagt der Experte, denn das überträgt sich auf die Tiere.