• Der menschenleere Hauptbahnhof kurz vor Beginn der nächtlichen Ausgangssperre um 21 Uhr
  • Foto: picture alliance/dpa/Georg Wendt

Ausgangssperre in Hamburg: So viele Menschen nutzen den Ersatz-Nachtverkehr

Seit dem 9. April fahren in Hamburg aufgrund der nächtlichen Ausgangssperre zwischen etwa 0.30 und 4.30 Uhr weder Busse noch Bahnen. In dieser Zeit können Pendler einen HVV-Ersatzverkehr mit Taxen und Fahrdiensten in Anspruch nehmen. Jetzt liegen erste Zahlen vor, wie viele wirklich davon Gebrauch machen.

Zur Verfügung stehen die beiden On-Demand-Shutteldienste Moia und Ioki, die im Auftrag der Stadt zum HVV-Preis unterwegs sind. Das gilt auch in Gegenden, in denen die beiden Dienste normalerweise nicht fahren. Zusätzlich gibt es noch den Ersatzverkehr mit Taxis, die für HVV-Kartenbesitzer einen speziellen Rabatt anbieten.

Morgens wissen, was für Hamburg wichtig ist:Jetzt unseren Newsletter abonnieren – kostenlos!

Corona in Hamburg: Nächtliche Ausgangssperre ab 21 Uhr

Inzwischen lassen sich aus den bisherigen Zahlen erste Tendenzen ablesen. Zunächst hatte „Nahverkehr Hamburg“ darüber berichtet. Wie die Verkehrsbehörde der MOPO mitteilte, hat der Fahrdienst Moia vom 9. bis zum 24. April insgesamt 17.292 Fahrgäste transportiert, die in der Zeit zwischen 0 und 6 Uhr aus dringenden Gründen unterwegs waren.

Die Moia-Fahrgastzahlen seit der Ausgangsbeschränkung schwanken deutlich.

Die Moia-Fahrgastzahlen in den Nächten seit der Ausgangsbeschränkung schwanken deutlich.

Foto:

Moia

Die Tendenz sei dabei leicht steigend, die Zahl schwanke pro Nacht zwischen 780 und 1459 Personen. Dazu kommen noch die Taxen, die vom 9. bis zum 23. April insgesamt 2917 Personen transportierten.

Ausgangsbeschränkung in Hamburg: kein HVV-Nachtverkehr mehr

Zum Vergleich: Im gesamten HVV-Einzugsgebiet sind an Werktags-Nächten sonst täglich bis zu 65.000 Fahrgäste unterwegs.

Das könnte Sie auch interessieren: Tschentscher spricht über ein mögliches Ende der Ausgangssperre

Auch die für den Fahrdienst Ioki zuständigen Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) bemerken einen Rückgang der nächtlichen Mobilität. Insgesamt seien zwischen dem 9. und dem 23. April 396 Fahrgäste in den Gebieten Lurup/Osdorf und Billbrook unterwegs gewesen, sagte VHH-Sprecherin Christina Sluga auf MOPO-Nachfrage.

Mit Ioki und Moia: HVV-Kunden können Fahrdienste buchen

Montags bis freitags sind dabei zwischen 30 und 47 in einer Nacht unterwegs, am Wochenende zwischen vier und 14. Im Durchschnitt nehmen mehr Fahrgäste aus Lurup als aus Billbrook das Angebot an.

„Die Ausgangssperre scheint zu funktionieren“, resümiert Sprecherin Sluga. „Es sind weniger Menschen in unseren Gebieten unterwegs, es gibt daher auch weniger Fahrtanlässe.“ Die, die unterwegs sein müssen, könnten ohne Probleme befördert werden.

Corona in Hamburg: Nächtliche Mobilität geht stark zurück

Auch die Verkehrsbehörde zieht eine positive Bilanz. „Wir sind mit dem bisherigen Verlauf der Maßnahmen zufrieden, die zur Eindämmung der Pandemie entscheidend beitragen sollen“, sagt Sprecher Dennis Krämer. Man danke den Unternehmen und den Hamburgern, dass sie sich auf die Änderungen einstellten und die Maßnahme unterstützten.

Das bestätigen auch Zahlen der Innenbehörde, die dem „Abendblatt“ vorliegen. Seit der Verschärfung der Maßnahmen sei die Zahl der Verstöße gegen die Kontaktbeschränkung demnach deutlich zurückgegangen.

Das könnte Sie auch interessieren: Nach umstrittener Corona-Maßnahme — In dieser Statistik ist Hamburg jetzt Spitze

Wurden vom 19. März bis 1. April noch 1113 Ordnungswidrigkeiten von der Polizei geahndet, waren es zwischen dem 2. und 15. April nur noch 646. Die Anzahl der mündlichen Verwarnungen sank in den ersten zwei Aprilwochen im Gegensatz zu den zwei letzten Märzwochen von 727 auf 202.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp