• Auf der Linie S31 kommt es häufiger zu Ausfällen und Umleitungen.
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Ausfälle, Verspätungen, Störungen: So soll die Hamburger S-Bahn pünktlicher werden

Viele Pendler hatten es schon vermutet: Betriebsstörung hier, Stellwerkstörung da: Die S-Bahn Hamburg wird laut offiziellen Statistiken immer unpünktlicher und hat im Jahr 2019 ihre gesetzten Ziele verfehlt. Die Verkehrsbehörde will für die Mobilitätswende in Zukunft mehr Zuverlässigkeit im Fahrplan – doch wie will man das schaffen?

Seit 2019 hat der HVV ein Jahres-Pünktlichkeitsziel für die S-Bahn Hamburg von 94 Prozent festgelegt – allerdings wurden im vergangenen Jahr nur 92 Prozent erreicht. Insgesamt fielen 391.342 Züge in der Hansestadt im Jahr 2019 aus, das entspricht 2,9 Prozent aller Bahnen. Im Jahr 2020 sind – Stand Ende September – bereits 258.245 S-Bahnen nicht gefahren. Das ergab eine Anfrage des SPD-Politikers Michael Weinreich an den Senat.

S-Bahn Hamburg: Pünktlichkeitsziel 2019 nicht erreicht

Und es zeigt sich: Die Pünktlichkeit der Züge nimmt über die Jahre ab. Waren es 2016 noch 94,9 Prozent, ist diese Zahl nach drei Jahren um zwei Prozent gesunken. Auch im Gegensatz zu Berlin schneidet Hamburg im Vergleich schlechter ab, dort lag die Pünktlichkeit im Jahr 2019 bei 94 Prozent.

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„Selbstverständlich müssen wir weiter hart an der Zuverlässigkeit des Betriebs arbeiten“, so ein DB-Sprecher zur MOPO. Bereits 2019 seien im Hamburger Raum bereits rund 40 Kilometer Gleise und 70 Weichen erneuert worden. Bis 2022 kämen noch einmal 160 Kilometer Gleise und über 200 Weichen dazu.

S-Bahn Hamburg: S3 und S31 häufig von Verspätungen betroffen

Oft von Ausfällen betroffen ist die Strecke in den Süden Hamburgs vom Hauptbahnhof über Harburg bis Neugraben. Seit Jahresbeginn bis Oktober fielen von rund 140.000 Fahrten 4.337 auf Teilabschnitten aus. Die durchschnittliche Pünktlichkeit lag bei der S3 in diesem Zeitraum bei etwa 93 Prozent, bei der S31 bei nur 88 Prozent. Das lag aber auch an der zeitlich begrenzt bedingten Langsamfahrstrecke an der Sternschanze.

„Um die Nachfrage auf den Linien S3 und S31 besser zu bedienen, gibt es unter anderem auf der S31 ab dem 13. Dezember 20 Prozent mehr Angebot“, sagt der DB-Sprecher. „Störanfällige Infrastruktur, wie etwa Bauteile an Bahnübergängen auf der Strecke nach Stade, wurden getauscht. Durch Baumfällarbeiten auf dieser Strecke sind zusätzlich Störungen auf Grund von Bäumen im Gleis zurückgegangen.“

S-Bahn Hamburg: Das sind die Pläne für die Zukunft

Aber auch auf den Strecken nach Bergedorf soll einiges passieren. „Damit weniger Personen in die Gleise gelangen, wurde der geplante Zaunbau noch einmal beschleunigt und wird bis zum Jahreswechsel abgeschlossen.“ Für die S3-Strecke nach Neugraben sei das gleiche Projekt weiter voll im Plan, der Zaunbau soll im nächsten Jahr beginnen.

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Die Verkehrsbehörde verweist auf einen runden Tisch, bei dem zusammen mit der DB Netz seit Beginn des neuen Verkehrsvertrags regelmäßig Gespräche liefen. „Die Behörde ist davon überzeugt, dass die S-Bahn Hamburg die Vertragsinhalte und Zielvorgaben wie vereinbart erreichen kann“, so Sprecher Dennis Krämer zur MOPO. „Wir möchten die S-Bahn neben der U-Bahn als tragende Säule des Öffentlichen Verkehrs und der Mobilitätswende weiter stärken. Eine hohe Zuverlässigkeit ist dabei einer der Kernbausteine.“

Digitalisierung auf der Schiene geplant – Strecke nach Bergedorf soll profitieren

Auch bei der geplanten Digitalisierung des S-Bahn-Verkehrs soll es voran gehen. Bis zum ITS Mobilitäts-Weltkongress im Oktober 2021 in Hamburg soll auf der Strecke zwischen Bergedorf und Berliner Tor ein digitaler Betrieb mit vier Fahrzeugen umgesetzt werden. Dazu läuft aktuell eine Machbarkeitsstudie.

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