Team sauer: Easyjet bringt Fußball-Traum zum Platzen
Einmal im „Heimatland“ des Sports Fußball spielen – für die Spielerinnen der Damenmannschaft des MTV Dänischenhagen (Kreis Rendsburg-Eckernförde) sollte dieser Traum Anfang Juli in Erfüllung gehen. Doch dann kommt es bei Easyjet zum Totalausfall. Und das Team strandete plötzlich am Flughafen in Fuhlsbüttel. Schlimm genug, doch das weitere Verhalten der Fluggesellschaft macht den Trainer richtig wütend.
Einmal im „Heimatland“ des Sports Fußball spielen – für die Spielerinnen der Damenmannschaft des MTV Dänischenhagen (Kreis Rendsburg-Eckernförde) sollte dieser Traum Anfang Juli in Erfüllung gehen. Doch dann kommt es bei Easyjet zum Totalausfall. Und das Team strandete plötzlich am Flughafen in Fuhlsbüttel. Schlimm genug, doch das weitere Verhalten der Fluggesellschaft macht den Trainer richtig wütend.
Dieses Event hatte Trainer Jörg Wolter monatelang geplant: Durch einen persönlichen Kontakt war die Damenmannschaft zu einem Fußballturnier im Süd-Westen von London eingeladen worden. „Für eine Mannschaft aus einer Kreisliga ist das eine sensationelle Sache“, sagt der 53-Jährige zur MOPO. Die Vorfreude war riesig: Die Sportlerinnen entwarfen extra Wimpel, die englischen Partnerinnen druckten sogar passende T-Shirts. Auch eine geführte Tour durchs Stadion des FC Chelsea stand auf dem Programm.
Hamburger Flughafen: Team war auf Chaos eingestellt
Am Abend des 30. Juni wollten die 21 Spielerinnen (18 bis 28 Jahre) und zwei Trainer vom Hamburger Flughafen aus mit Easyjet in die britische Hauptstadt fliegen. „Wir waren auf ein Chaos am Flughafen eingestellt und vier Stunden vor Abflug vor Ort“, berichtet Wolter. Gepäckaufgabe und Sicherheitscheck liefen problemlos – doch ab dann hieß es warten.

Um 21.50 Uhr sollte der Flug starten, doch am Gate tat sich nichts. Lediglich in der Easyjet-App sei eine Verspätung vermerkt worden. Um 22 Uhr dann eine Durchsage: Der Flieger sei gerade erst in London gelandet und man wissen nicht, wann er in Hamburg ankomme. „Wegen des Nachtflugverbots war ich da skeptisch, ob der Flug überhaupt noch geht.“ Doch erst gegen 23 Uhr kam dann die Nachricht: Der Flug fällt aus. Ein Mitarbeiter habe noch Formulare für möglichen Regress ausgelegt, dann waren die Passagiere auf sich allein gestellt.
EasyJet in der Kritik: „Ich bin entsetzt”
Für die Fußballerinnen ist es das endgültige Aus für die Reise. Ausweichflüge für 23 Personen für den nächsten Tag sind schwer zu finden und viel zu teuer. Wolters Resümee: „Kosten für Flug, Hotel, Transfer und Besichtigungen, zwei verlorene Urlaubstage und vor allem die Enttäuschung über die entgangenen gemeinsamen Erlebnisse.“
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Besonders das Verhalten von Easyjet macht den Trainer wütend: „Mich hat entsetzt, dass wir so allein gelassen wurden.“ Passagiere seien ohne jegliche Hilfe am Flughafen gestrandet. „Der Flughafen war bereits weitestgehend verwaist. Keine Infoschalter waren mehr geöffnet, viele englischsprachige Passagiere waren vollständig aufgeschmissen und wussten nicht, was zu tun ist.“ In einer E-Mail hieß es noch, die Airline habe wegen der hohen Nachfrage keine nahgelegene Übernachtungsmöglichkeit gefunden. Kunden wurden aufgefordert, sich bei Bedarf selbst ein preisgünstiges Zimmer zu suchen.
Wolter hat die Rückerstattung der Kosten eingefordert. „Bis heute haben wir keine Informationen von der Fluggesellschaft – ein Vertrag, und sei es auch nur zur Beförderung von Hamburg nach London, scheint nicht mehr zu zählen.“ Er habe Verständnis für die angespannte Situation an Flughäfen – doch ein vernünftiger Umgang mit Kunden ist in seinen Augen ein Muss. Wolters Vertrauen in die Airline ist erschüttert. „Das nächste Mal chartern wir vermutlich einen Bus.“
Easyjet bestätigte den Flugausfall aufgrund von Verspätungen von früheren Flügen des Flugzeugs. „Die Kunden wurden direkt über ihre Möglichkeiten zur Umbuchung oder Erstattung des Flugpreises informiert und alle Kunden, die selbstständig eine Hotelunterkunft oder einen alternativen Transport organisieren mussten, da keine easyJet-Flüge verfügbar waren, erhalten eine Rückerstattung“, so ein Sprecher zur MOPO. „Obwohl dies außerhalb unserer Kontrolle lag, möchten wir uns für die entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen.“