Aufstand bei Hagenbeck: Mitarbeiter stimmen für unbefristeten Streik
Das gibt Ärger: Im Tierpark Hagenbeck steht ein unbefristeter Streik an. Die bei der Gewerkschaft IG BAU organisierten Zoo-Mitarbeiter haben bei einer Urabstimmung mehrheitlich für die radikale Kampfmaßnahme gestimmt. Hintergrund ist die Weigerung von Hagenbeck-Chef Dirk Albrecht, in Tarif-Verhandlungen zu treten. Stattdessen warnte er zuletzt: Bei einem Streik werden Tiere sterben!.
Das gibt Ärger: Im Tierpark Hagenbeck steht ein unbefristeter Streik an. Die bei der Gewerkschaft IG BAU organisierten Zoo-Mitarbeiter haben bei einer Urabstimmung mehrheitlich für die radikale Kampfmaßnahme gestimmt. Hintergrund ist die Weigerung von Hagenbeck-Chef Dirk Albrecht, in Tarif-Verhandlungen zu treten. Stattdessen warnte er zuletzt: Bei einem Streik werden Tiere sterben!
Der Kampf um einen Tarifvertrag bei Hagenbeck zieht sich inzwischen schon anderthalb Jahre hin. Immer wieder betont der Hagenbeck-Geschäftsführer, er würde nur dann in Tarif-Verhandlungen treten, wenn er „gerichtlich dazu gezwungen“ würde.
Hagenbeck-Mitarbeiter stimmen für einen unbefristeten Streik
Zwar hatte Albrecht zum 1. Juli die Gehälter der rund 130 Zoo-Mitarbeiter um 5,9 Prozent erhöht und eine weitere Steigerung um 3,9 Prozent fürs nächste Jahr versprochen. Allerdings geht es den Tierpflegern, Gärtnern und dem Kassenpersonal nicht nur ums Geld. Sie wollen faire Arbeitsbedingungen für alle und bessere Konditionen bei Urlaubstagen, Weihnachtsgeld, Kündigungsfristen und Zuschlägen.
Bei einer Urabstimmung der IG BAU haben deshalb nun 86 Prozent der 90 Gewerkschaftsmitglieder, die mitgemacht haben, für die Arbeitsniederlegung gestimmt. „Damit hat die IG BAU in einem demokratischen Verfahren ihre Legitimation erhalten, einen unbefristet Streik durchzuführen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft.
Gewerkschaftssekretär Pascal Lechner betont, dass die IG BAU seit April 2022 Verhandlungsbereitschaft signalisiert, die Arbeitgeberseite jedoch strikt ablehne. „Es bleibt dabei, sollte der Arbeitgeber die Idee haben, mit uns an einen Tisch zu kommen, sind die Türen offen.“
Hagenbeck-Boss Albrecht zeigt sich offen für Notdienstvereinbarung
Obwohl zu einem Streik in Unternehmen mit kritischer Infrastruktur wie Krankenhäuser oder eben auch ein Tierpark nach den Regeln der Gewerkschaft Notdienstvereinbarungen abgeschlossen werden müssen, hält Dirk Albrecht gegenüber der MOPO an seiner Warnung fest: „Das kann nur zu Lasten der Tiere gehen!“
Das könnte Sie auch interessieren: Riesenkrach bei Hagenbeck: „Hier herrscht ein Klima der Angst“
Immerhin zeigt sich der Hagenbeck-Boss aber offen für Verhandlungen zu einer Notdienstvereinbarung. „Grundsätzlich werden wir uns nicht sperren.“ Man wolle sich erst einmal ansehen, wie die Gewerkschaft sich das vorstelle. „Im Bereich Tierpflege sehe ich keinen Spielraum für einen Notdienst.“ Der Einladung der IG BAU ins Gewerkschaftshaus will Albrecht aber nicht folgen. „Das muss hier im Tierpark stattfinden!“
Zoo-Besucher müssen sich keine Sorgen machen. „Nach meiner Überzeugung können wir den Tierpark-Betrieb trotz Streik aufrecht erhalten“, so Albrecht zur MOPO.