Aufgabe nicht lösbar: Peinliche Abi-Panne in Blankenese
Note Sechs, setzen! Bei den Abi-Klausuren im Fach Mathe – grundlegendes Niveau – hat es einen Fehler in der Aufgabenstellung gegeben, der es den betroffenen Schüler:innen fast unmöglich machte, die Aufgabe korrekt zu lösen. Die Schulbehörde bemerkte ihren Fehler und informierte die Gymnasien, aber an einem kam die Korrektur nicht an. Nun muss die Prüfung dort möglicherweise wiederholt werden – was zusätzlichen Stress für die Schülerinnen und Schüler bedeuten würde.
Note Sechs, setzen! Bei den Abi-Klausuren im Fach Mathe – grundlegendes Niveau – hat es einen Fehler in der Aufgabenstellung gegeben, der es den betroffenen Schüler:innen fast unmöglich machte, die Aufgabe korrekt zu lösen. Die Schulbehörde bemerkte ihren Fehler und informierte die Gymnasien, aber an einem kam die Korrektur nicht an. Nun muss die Prüfung dort möglicherweise wiederholt werden – was zusätzlichen Stress für die Schülerinnen und Schüler bedeuten würde.
In die Prüfungsfrage hatte sich eine falsche Zahl geschlichen. Die von der Schulbehörde eine Stunde vor Prüfungsbeginn am Mittwoch eiligst allen Schulen zugesandte Korrekturmail wurde zumindest am Gymnasium Blankenese pflichtwidrig nicht mehr geöffnet.
„Ich habe mir an der Aufgabe erfolglos die Zähne ausgebissen, andere Aufgaben deshalb nicht mehr geschafft“, berichtet eine verzweifelte Blankeneser Schülerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will, der MOPO. Die Konsequenz: Die Ergebnisse der Klausur sind kaum vergleichbar – die Jugendlichen, die sich in die unlösbare Aufgabe verbissen und denen am Ende die Zeit fehlte, werden schlechter abschneiden als diejenigen, die die Aufgabe einfach übersprangen und dafür andere Klausurfragen beantworteten.
Korrekturmail am Gymnasium Blankenese nicht abgerufen
In einer Mail des Gymnasiums Blankenese an die Prüflinge heißt es nun: „Wir beraten mit den zuständigen Fachstellen und der Schulaufsicht der Schulbehörde, wie eine Lösung in eurem Sinne aussehen kann – selbstverständlich soll für euch kein Bewertungsnachteil aus diesem Fehler entstehen.“
Laut Schulbehörde ist, „soweit uns bislang bekannt, nur das Gymnasium Blankenese betroffen.“ Doch sicher ist das nicht. In dem Elbvororts-Gymnasium sei „die von uns um 7.58 Uhr versandte Korrekturmail nicht abgerufen worden, obwohl alle Schulen ausdrücklich dazu verpflichtet sind“, spricht der Schulbehörden-Sprecher Peter Albrecht sein Amt von aller Schuld frei. Bis zum Prüfungsstart um 9 Uhr sei für alle Schulen „noch ausreichend Zeit zum Austausch der Aufgaben“ gewesen. Durch die falsche Zahl sei „die Aufgabe nicht entsprechend dem Erwartungshorizont lösbar“ räumt, Albrecht ein.
Klausur muss möglicherweise nachgeschrieben werden
Was nun passieren soll ist laut Albrecht noch unklar: „In Betracht kommt, die Klausur nachzuschreiben. Ob es weitere sinnvolle Möglichkeiten gibt, wird aktuell noch beraten.“ Doch sollte die Klausur wiederholt werden, würde das zusätzlichen Lernstress für die betroffenen Schüler:innen bedeuten, die sich zeitgleich noch auf ihre mündlichen Prüfungen vorbereiten müssen.
Es ist nicht das erste Mal, dass so ein gravierender Fehler passiert: Bei der Biologie-Abiturprüfung 2021 erhielten die Schüler:innen aufgrund einer Übermittlungspanne fehlerhafte Grafiken. Sie konnten anschließend entscheiden, ob sie milder bewertet werden oder eine neue Klausur schreiben wollen. 2019 war die Mathe-Prüfung so schwer, dass fast die Hälfte der zu Prüfenden in Hamburg umgerechnet mit den Noten 5 oder 6 benotet wurden. Die Schüler:innen konnten zu einer freiwilligen mündlichen Nachprüfung antreten, später setzte die Schulbehörde die Noten der Matheklausur noch um eine knappe Note hoch.
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Zusätzlich installierte Hamburg ein Sicherungssystem: Mathelehrkräfte bearbeiten seitdem die Abschlussprüfungen zur Probe, bevor sie dem Abiturjahrgang vorgelegt werden. Der aktuelle Fehler aber habe sich, so die Schulbehörde, „erst nach dem Proberechnen beim Abtippen“ eingeschlichen.