Bike-Highway auf alter Bahnstrecke: Sind hier bald Radfahrer unterwegs?
Es ist einer der längsten geplanten Radschnellwege der Metropolregion Hamburg: die circa 43 Kilometer lange Strecke zwischen Bad Bramstedt im Kreis Segeberg und den Hamburger Stadtteilen Alsterdorf und Winterhude. Der Clou: Ein Abschnitt davon soll über eine ehemalige Güterbahnstrecke verlaufen. Die Pläne dazu werden jetzt konkreter.
Es ist einer der längsten geplanten Radschnellwege der Metropolregion Hamburg: die circa 43 Kilometer lange Strecke zwischen Bad Bramstedt im Kreis Segeberg und den Hamburger Stadtteilen Alsterdorf und Winterhude. Der Clou: Ein Abschnitt davon soll über eine ehemalige Güterbahnstrecke verlaufen. Die Pläne dazu werden jetzt konkreter.
Das viele Grün, das über die ehemalige Bahnstrecke zwischen Ochsenzoll und Klein Borstel gewachsen ist, lässt inzwischen nicht mehr erahnen, wozu sie ursprünglich genutzt wurde. Zurzeit dient sie als ökologische Ausgleichsfläche. Das soll sich aber ändern, denn in Zukunft sollen hier Radfahrer auf mindestens vier Metern Breite unterwegs sein.
Fuhlsbüttel: Radschnellweg auf alter Gütertrasse
Das bedeutet vor allem eins: Freie Fahrt! Denn auf dem sechs Kilometer langen Abschnitt wären weder Autos noch Fußgänger unterwegs, es gäbe keinerlei Kreuzungen und Ampeln. Eine Traumvorstellung für Hamburgs Radfahrer – diese Strecke wäre einmalig in der Stadt.
„Dadurch wird das Pendeln mit dem Rad künftig viel bequemer“, sagt Timo Kranz, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Hamburg-Nord zur MOPO. „Gerade jetzt, wenn das Bewusstsein für energiesparende Mobilität immer größer wird, ist es ein starkes und wichtiges Signal, dass wir mit Hochdruck an der Umsetzung der Pläne arbeiten.“
Radschnellweg soll von Hamburg bis Bad Bramstedt führen
Ein kurzer Rückblick: Im April 2021 wurde die Machbarkeitsuntersuchung für den Radschnellweg vorgestellt, der, von Norderstedt kommend, den Bezirk Nord über Ochsenzoll, Langenhorn, Fuhlsbüttel und Ohlsdorf quert. An der Sengelmannstraße soll der Radweg dann an die bereits vorhandenen Velorouten 4 und 5 anschließen.
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Jetzt soll es endlich mit der Detailplanung losgehen, denn die Finanzierung steht. Verkehrsstaatsrat Martin Bill und Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz (Grüne) unterzeichneten dazu die sogenannte „Projekteinsetzungsverfügung“. Im Klartext: Das Bezirksamt ist jetzt offiziell zuständig für die Routenplanung.
Radschnellweg Bad Bramstedt: Bau soll 2025 starten
Dazu wurde der Radschnellweg in das Hamburger Bündnis für den Rad- und Fußverkehr aufgenommen, das die Finanzierung absichert. Nach ersten Schätzungen belaufen sich die Kosten auf rund 131 Millionen Euro. Hamburg würde knapp 51 Millionen davon übernehmen, der Kreis Segeberg die restlichen 80 Millionen Euro.
Der Bezirk ist jetzt auf der Suche nach einem Planungsbüro, das den Streckenverlauf dann noch einmal final bestätigen soll. Weitere Details werden voraussichtlich Anfang 2023 bekannt gegeben. Knapp zwei Jahre später sollen die ersten Bagger anrollen. Zehn Kilometer des Radschnellwegs werden auf Hamburger Gebiet liegen, knapp 33 Kilometer in Schleswig-Holstein.