• Lufthansa kündigt ein langjähriges Abkommen mit Condor.
  • Foto: Silas Stein/dpa

Auch Hamburg betroffen: Zoff zwischen Lufthansa und Condor

Frankfurt am Main –

Zwischen den Fluggesellschaften Condor und Lufthansa bahnt sich ein scharfer Konflikt an. Die Lufthansa hat zum Sommer ein langjähriges Abkommen über Zubringerdienste zu Condor-Langstreckenflügen gekündigt, wie beide Seiten am Freitag in Frankfurt bestätigten. Auch Strecken über Hamburg wären betroffen.

Nahtloses Reisen mit durchgechecktem Gepäck und nur einem Ticket wäre damit für die Umsteiger unter den Condor-Gästen nicht mehr möglich, so das Unternehmen. Condor könnte dann eine Strecke wie beispielsweise Hamburg-Frankfurt-Jamaika nicht mehr wie bislang anbieten, weil sie die notwendigen Zubringerflüge nicht zu pauschalen Bedingungen bei der Lufthansa zubuchen könnte. Das könnte auch das Veranstaltergeschäft mit Pauschalreisen beeinflussen.

Das könnte Sie auch interessieren: Jumbo mit besonderem Schatz an Bord: Intergalaktischer Besuch in Hamburg

Die Condor sei auch ohne Abkommen künftig frei, am freien Markt einzelne Lufthansa-Tickets zu kaufen und in ihre Produkte zu integrieren, erklärte hingegen ein Lufthansa-Sprecher. Damit sei dann auch das Durchchecken des Gepäcks kein Problem. „Condor-Gäste sind uns selbstverständlich immer willkommen.“

Lufthansa versucht seine Monopolstellung auszubauen

Eine Condor-Sprecherin betonte, dass die Vereinbarung zunächst bis Ende Mai uneingeschränkt weiter gelte. Man prüfe derzeit Optionen für die Zeit danach. Die mit Steuergeldern gerettete Lufthansa versuche mit der Kündigung, ein ebenfalls vom Staat gestütztes Unternehmen aus dem Markt zu drängen und die eigene Monopolstellung auszubauen.

Ein Lufthansa-Sprecher begründete das Vorgehen damit, dass man gerade im Zeichen der Corona-Krise die eigenen Flugzeuge auslasten müsse. Schon vor der Pandemie hatte der MDax-Konzern angekündigt, mehr touristische Ziele auch auf der Langstrecke anfliegen zu wollen. Erste Versuche mit der Tochter Eurowings sollen ausgebaut werden mit dem auch intern umstrittenen Langstrecken-Projekt „Ocean“, bei dem Lufthansa-Personalvertreter Tarifflucht anprangern. (dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp