• Die Fachkräfte am UKE arbeiten in der Corona-Krise rund um die Uhr und können jede Unterstützung gebrauchen. (Symbolbild) 
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Arbeit an der Corona-Front : Hamburger Politiker hilft auf der UKE-Intensivstation

Die Zahl der Corona-Infizierten in Hamburg steigt von Tag zu Tag. Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger arbeiten in dieser Zeit am Anschlag. Mitten unter ihnen: Grünen-Politiker Linus Jünemann. Der 26-Jährige hat sich als Pfleger auf die Intensivstation des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) versetzen lassen. Im Gespräch mit der MOPO berichtet er von seiner Arbeit an der Corona-Front.

Die Arbeit ist dem Politiker nicht fremd: Linus Jünemann ist examinierter Gesundheits- und Krankenpfleger. Er arbeitet bereits seit 2019 am UKE in der Abteilung für Anästhesie. Sein Mandat in der Bezirksversammlung Wandsbek erlaubte ihm jedoch zuletzt nicht mehr, so viel Zeit am UKE zu verbringen. Nach seiner Wahl in die Hamburger Bürgerschaft im Februar plante Jünemann bereits mit einer weiteren Reduzierung seiner Stelle als Pfleger. Bis das Virus alles veränderte.

„Die Unterstützung der Kollegen hat oberste Priorität“

Jünemann bot der Intensivstation seine Hilfe an und ließ sich daraufhin im April in die Abteilung versetzen. „Die Unterstützung der Kollegen auf der Intensivstation hat momentan oberste Priorität. Es ist für mich selbstverständlich, ihnen jetzt zu helfen“, so der Politiker zur MOPO.

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Er habe bereits 15 Monate in der Intensivpflege an der Berliner Charité gearbeitet und konnte dort erste Erfahrungen sammeln. Bis mindestens Ende April arbeitet der 26-Jährige jetzt 38,5 Stunden die Woche im Schichtdienst bei den Covid-19-Patienten, je nachdem wie sich die Situation weiter entwickelt sogar länger.

Gute Versorgung mit Schutzausrüstung im UKE in Hamburg

Linus Jünemann

Schutzkleidung statt Anzug: Politiker Linus Jünemann versorgt bis mindestens Ende April die Patienten auf der Intensivstation des UKE.

Foto:

Linus Jünemann

Die Arbeit auf der Intensivstation ist ganz unterschiedlich, berichtet Jünemann: „Neben der Versorgung von Covid-Patienten, geht der reguläre Betrieb selbstverständlich weiter. Auch Menschen mit anderen Erkrankungen müssen natürlich weiterhin versorgt werden.“

Seine Aufgaben bestehen unter anderem darin, Patienten zu überwachen, die medikamentöse Versorgung zu betreuen und ihren Zustand zu beobachten. Im Umgang mit Corona-Patienten habe er nur teilweise Bedenken: „Klar, ein gewisses Risiko besteht immer, aber am UKE herrscht eine gute Versorgung mit Schutzausrüstung. Es steht alles zur Verfügung, was für einen sicheren Umgang mit den Patienten nötig ist.“

Video: Weniger Nicht-Corona Patienten in den Notaufnahmen

Jünemanns Forderung: Risikozuschlag für Pflegekräfte

 Jünemann wird während seiner Arbeit am UKE auch mit der Belastung der Pflegekräfte konfrontiert, die auch schon vor der Corona-Krise sehr hoch war, so Jünemann. Überstunden häufen sich an, da auf der Intensivstation, aber auch auf anderen Stationen, viele Patienten versorgt werden müssen – häufig mehr, als eine Fachkraft bewältigen kann.

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Die Krise mache jedoch auf die Wichtigkeit und Relevanz dieser Berufsgruppe aufmerksam. Der Grünen-Politiker findet es richtig, dass die Menschen zum Beispiel mit Klatschen ihre Solidarität ausdrücken, betont aber auch, wie wichtig es sei, dass diese Anerkennung die Krise überdauert. Er befürwortet deshalb einen Risikozuschlag für Pflegebereiche: „Diese Menschen setzen sich einem höheren Risiko aus und sollten dementsprechend besser entlohnt werden.”

Wie soll es nach der Corona-Krise weiter gehen? 

Jünemann zufolge sei es wichtig, jetzt schon darüber nachzudenken, wie es nach der Krise weiter geht, wie der Pflegeberuf langfristig attraktiver gemacht werden kann. Diese Frage versucht er jetzt über die Arbeit in der Bürgerschaft voranzutreiben. In den Video- und Telefonkonferenzen könne er sich auch neben seiner Arbeit im UKE einbringen. Eine doppelte Belastung sei es natürlich dennoch. Doch auch die Arbeit in der Politik wird von der Corona-Krise beeinflusst: „Alle demokratischen Parteien ziehen an einem Strang und schauen, wie die Folgen möglichst gut abgemildert werden können.“

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