• Nana Frombach, Sprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft.
  • Foto: Ruega/ Ruega

Anzeige wegen versuchten Mordes: Covid-19-Ausbruch im UKE: Staatsanwalt ermittelt

Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat wegen des Corona-Ausbruchs auf der Krebsstation des UKE Ermittlungen gegen eine Reinigungskraft sowie gegen Klinikverantwortliche aufgenommen. Eine Hamburgerin hat Anzeige wegen versuchten Mordes gestellt. Sie mutmaßt, dass die Hilfskraft das Virus absichtlich auf der Station verbreitet hat. Die Staatsanwaltschaft überprüft den Vorwurf nun.

Bei dem Ausbruch auf der UKE-Onkologie infizierten sich seit Anfang April rund 20 Patienten und ebensoviele Mitarbeiter mit dem Coronavirus.

Inzwischen sind drei der mit Corona infizierten Krebspatienten gestorben. Laut UKE befanden sie sich alle in der Endphase ihrer Krebserkrankung.

Corona-Ausbruch im UKE geht auf FSJler zurück

Offenbar geht die Infektion auf einen Helfer zurück, der sein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im UKE absolviert, wie der Senat auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Deniz Celik antwortet.

Der FSJler hatte am 2. April auf der Krebsstation gearbeitet, sich am 3. April krankgemeldet. Am 5. April lag sein positiver Coronatest vor, daraufhin wurden alle Patienten getestet.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen UKE

Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun, ob der FSJler von seiner Infektion wusste und mit „bedingtem Tötungsvorsatz“ zur Arbeit gegangen ist. Das wäre Voraussetzung für eine Anklage wegen versuchten Mordes. Den Verantwortlichen der Klinik hatte die Anzeigenerstatterin fahrlässige Tötung vorgeworfen. 

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Nana Frombach, Sprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft.

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Ruega/ Ruega

Nana Frombach, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hamburg, will auf MOPO-Nachfrage keine Prognose über den Ausgang der Ermittlungen geben: „Uns liegt eine Anzeige vor und wir prüfen jetzt den Sachverhalt.“ An die rechtliche Bewertung der Anzeigenerstatterin sei man dabei nicht gebunden, betont Frombach.

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