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  • In Hamburg sind im vergangenen Jahr knapp 10.000 Wohnungen gebaut worden (Archivbild).
  • Foto: dpa

Anzahl, Preise, Bedarf: So ist die Lage auf dem Hamburger Wohnungsmarkt

Wer in Hamburg eine Wohnung sucht, dem geht sicher nicht das Herz auf. Die Preise sind hoch, der Wohnraum knapp – und der Bedarf gewaltig. Die MOPO gibt einen Überblick über angespannte die Wohnungsmarkt-Situation in unserer Stadt.

Wie viele Wohnungen gibt es in Hamburg? Etwa 960.000! Bei knapp zwei Millionen Einwohnern kommt auf etwa zwei Hamburger jeweils eine Wohnung.

Sind die auch alle bezahlbar? Sicher nicht für jeden. Der aktuellste Mietenspiegel aus dem vergangenen Jahr zeigte, dass die durchschnittliche Netto-Kaltmiete bei 8,66 Euro pro Quadratmeter liegt – ein Plus um 22 Cent im Vergleich zu 2017. Erfasst wurden jene Mieten, die innerhalb der vergangenen vier Jahre erhöht oder neu vereinbart worden sind. Das betraf knapp 550.000 Mietwohnungen.

Werden Wohnungen noch teurer? Ja. Neue Wohnungs-Inserate zeigen bereits höhere Preise. Das Gymnasium Ohmoor hatte jüngst die Immowelt.de-Wohnungsangebote aus dem März 2020 ausgewertet. Ergebnis: Die durchschnittliche Kaltmiete bei gut 4000 Inseraten lag bei 1019 Euro oder 13,45 Euro pro Quadratmeter.

Wo ist der günstige Wohnraum hin? Größtenteils verschwunden, weil Senate vor 2011 den Wohnungsbau komplett vernachlässigt haben – vor allem den Bau von Sozialwohnungen. „Ende der 80er hatte die Stadt fast 400.000 Sozialwohnungen und 200.000 Bürger weniger“, sagt Siegmund Chychla, Chef vom Mieterverein zu Hamburg. Jetzt liegt die Zahl nur noch bei 80.000 Sozialwohnungen.

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Können nicht einfach mehr Sozialwohnungen gebaut werden? So einfach ist das nicht. Bereits im vergangenen Jahr sind von 9805 neu gebauten Wohnungen 3717 gefördert gewesen. Das allein reicht jedoch gerade einmal aus, um zu verhindern, dass die Zahl der Sozialwohnungen weiter zurückgeht. Der Grund: Diese Wohnungen fallen nach ein paar Jahren aus der Mietpreisbindung. Rot-Grün hat sich in seinem Koalitionsvertrag darauf geeinigt, die Mietpreisbindung auf mindestens 30 Jahre zu erhöhen. Außerdem soll der Drittel-Mix (Eigentumswohnungen, freifinanzierte und geförderte Wohnungen) beim Wohnungsbau neu gedacht werden und in gefragten Quartieren 50 Prozent Sozialwohnungen entstehen.

Was unternimmt die Stadt noch? Neben geförderten Wohnungen gibt es seit zwei Jahren mehrere Bauprojekte, bei denen „preisgünstiger“ Wohnraum entsteht. Die Wohnungen sind nicht gefördert, sind mit einer Anfangsmiete von 8 Euro pro Quadratmeter aber vergleichsweise günstig und auch für jene erschwinglich, die keinen Paragraph-5-Schein bekommen, sich aber teurere Mieten nicht leisten können.

Wo finden Studenten eine Wohnung? Mit etwa 4400 Plätzen in 26 Wohnanlagen ist das Studierendenwerk Hamburg größter Anbieter möblierten Wohnraums in Hamburg. Die Mieten liegen zwischen 255 und 400 Euro für 1-Zimmer-Appartments, WGs, Flurgemeinschaften und Co. Aber: „Das Studentenwerk kann nur etwa zehn Prozent der Studierenden unterbringen“, so Chychla. Alle anderen müssen sich auf dem freien Wohnungsmarkt umschauen. (mps)

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