x
x
x
  • In dem Quartier in der „Neuen Mitte Altona“ soll es keine Bewohnerparkplätze geben.
  • Foto: Quandt

Anwohner frustriert: Neue Mitte Altona: Parkplatzmangel sorgt für Ärger

Altona –

Die Anwohner der Harkortstraße sind frustriert: Die Straße führt an der Dauerbaustelle im Wohngebiet „Neue Mitte Altona“ entlang, weshalb hier dauerhaft 50 Parkplätze wegfallen. Das Neubaugebiet soll eine autoarme Zone fast ohne Stellplätze werden. Wo können die Anwohner in Zukunft ihre Autos parken?

Parkplätze sind rar rund um den Bahnhof Altona. Die eingeschränkten Möglichkeiten, Autos abzustellen, sind sogar noch im nahegelegenen Wohngebiet „Neue Mitte Altona“ spürbar.

Altona: Parkplätze umkämpftes Gut

Esra G. (23), die am Rand der „Neuen Mitte“ wohnt, ist verzweifelt: „Ich weiß einfach nicht mehr, wo ich mein Auto hinstellen soll. Erst kommen die meisten Parkplätze weg und jetzt müssen wir Anwohner – wenn wir in dem Neubaugebiet parken wollen – für einen Parkschein zahlen.“ 

Als die Auszubildende vor einem Jahr in die unmittelbare Nähe des Quartiers gezogen ist, habe es noch keinen Hinweis darauf gegeben, dass sich das Gebiet in eine autoarme Zone verwandeln würde.

Das könnte Sie auch interessieren: So viel Parkplatz verbrauchen Hamburgs Autos wirklich

Esra G. fährt unter der Woche täglich mit dem Auto zu ihrem Ausbildungsplatz nach Alsterdorf. „Mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln brauche ich statt 20 Minuten Fahrt doppelt so lange“. Durch Corona sei sie zwar häufiger im Homeoffice, aber sobald ihr Praktikum in Billstedt anfängt, müsse sie eine noch längere Fahrtstrecke bewältigen. Dann bräuchte sie anstatt der 40 Minuten Autofahrt über eine Stunde für die Strecke mit der Bahn.

Als die ersten Schilder für die Bauarbeiten aufgestellt wurden, dachte Esra G., „endlich werden Anwohnerparkplätze angelegt“. So wie es zur Zeit in Hamburg fast überall der Fall sei.

„Neue Mitte“ als autoarmes Quartier

Aber laut der Stadt Hamburg soll das ganze Gebiet ein autoarmes Quartier werden, in dem der öffentliche Raum nicht nur „als Auto-Abstellfläche“ genutzt wird. Vielmehr soll das Wohngebiet fahrrad- und fußgängerfreundlich gestaltet werden. Bewohner können sich an einer Mobilstation elektrische Lastenräder und Fahrradanhänger ausleihen. Zusätzlich gibt es zwei „Stadtrad“-Stationen. Wenn doch ein Auto gebraucht wird, kann auf den dort stationierten Car-Sharing Anbieter „Cambio“ zurückgegriffen werden.

50 Parkplätze an der Harkortstraße verschwinden

Im Zuge der fortdauernden Arbeiten in dem neuen Quartier bekommt die Harkortstraße breitere Fußwege und Mittelinseln, 50 Parkplätze fallen dann weg. 

Auf Nachfrage der MOPO bei der Verkehrsbehörde erklärt Sprecher Dennis Heinert, dass die Stadt Hamburg „mehr Bewohnerparkzonen schaffen will, damit Pendler auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen.“ So hätten die Anwohner nach wie vor Stellplätze für ihre Autos. Hingegen würde auf alle anderen der Druck erhöht, zukunftsweisendere Mobilitäts-Angebote zu nutzen.

Kein Bewohnerparken in der „Neuen Mitte“

Doch genau hier liegt das Problem: Denn in der „Neuen Mitte“ Altonas sind vorerst keine Bewohnerparkplätze geplant. Dennis Heinert sagt zur MOPO: „Bewohnerparken ist und wird in der neuen Mitte Altona nicht eingeführt, hier werden die vorhandenen Parkstände bewirtschaftet.“ Nach Angaben der Stadt sind die Pkw-Stellplätze für Besucher, Pflege- und Lieferdienste vorgesehen. Der Info-Flyer der Stadt „Richtig parken in Mitte Altona“ verweist „nach Möglichkeit“ auf die Nutzung von Tiefgaragen. Esra G. findet, „das geht gar nicht. Wir haben hier ja fast keine Tiefgaragen“.

Das könnte Sie auch interessieren: Schon wieder droht ein Brückenabriss in Hamburg

Sie erzählt im Gespräch mit der MOPO, dass für Parkplätze ein richtiger Markt entstanden sei. Die Plätze würden zum Teil von privat „für über 150 Euro pro Monat auf eBay“ angeboten. Esra G. fragt sich: „Wer zahlt denn dafür so viel?“ Der Sprecher der Verkehrsbehörde erklärt hierzu: „Eine Untervermietung von Bewohnerparkplätzen ist ganz klar widerrechtlich“. Aber ihm sei dieses Phänomen „noch nicht bekannt“.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp