Anwohner auf Zinne: Unser Park verkommt zur Müllhalde!
Grüne Wiesen, ein Badesee und Spielplätze – für viele Hamburger ist der Öjendorfer Park im Stadtteil Billstedt ein Ort der Entspannung und Ausflugsziel am Wochenende. Doch damit ist es jetzt vorbei. Die Anwohner sind auf Zinne – auf den Grünflächen sammelt sich immer mehr Abfall, die Spielplätze sind verdreckt, der Park verkommt regelrecht zur Müllhalde. Bei der Stadtreinigung ist der Park rund um den See bereits berüchtigt, immer öfter müssen Aufräumtrupps ausrücken. Das ist nicht nur abstoßend und gefährlich für Tiere: Ein bestimmtes Ärgernis wird sogar zur Gefahr für Menschen. Anwohner fordern Konsequenzen.
Grüne Wiesen, ein Badesee und Spielplätze – für viele Hamburger ist der Öjendorfer Park im Stadtteil Billstedt ein Ort der Entspannung und Ausflugsziel am Wochenende. Doch damit ist es jetzt vorbei. Die Anwohner sind auf Zinne – auf den Grünflächen sammelt sich immer mehr Abfall, die Spielplätze sind verdreckt, der Park verkommt regelrecht zur Müllhalde. Bei der Stadtreinigung ist der Park rund um den See bereits berüchtigt, immer öfter müssen Aufräumtrupps ausrücken. Das ist nicht nur abstoßend und gefährlich für Tiere: Ein bestimmtes Ärgernis wird sogar zur Gefahr für Menschen. Anwohner fordern Konsequenzen.
Anwohnerin Anna Schönal dreht jeden Tag ihre Gassi-Runde durch den Öjendorfer Park. Doch seit einigen Wochen macht das keinen Spaß mehr. Das Problem: Nach den Wochenenden stapelt sich hier bergeweise Müll. „Man kann den Park überhaupt nicht mehr nutzen. Ich kenne keine Familie, die am Wochenende noch freiwillig herkommt“, sagt die 41-Jährige. Entspannt Spazierengehen mit dem Hund kann sie nicht mehr – ständig muss Anna Schönal die Leine kurzhalten, freilaufen darf ihr Hund hier schon lange nicht mehr. Zu groß ist die Angst, er könnte etwas von dem Müll fressen.
Anwohner sind fassungslos: Katastrophale Zustände im Öjendorfer Park
Die Sorge ist berechtigt, denn: In den Büschen und auf den Wiesen wimmelt es nur so vor Verpackungsmüll, große Brandflecken auf dem Gras erinnern daran, dass hier am Wochenende illegal auf offenem Feuer gegrillt wurde. Im See schwimmen die Gänse in übergebliebenen Hühnerknochen und um die Abfalleimer türmen sich die Müllberge. „Es macht mich wütend, dass manche Menschen so respektlos und ignorant mit der Natur umgehen“, so Schönal.

Besonders gefährlich: Die Brandlöcher der Feuerstellen befinden sich oft unter den Bäumen und Büschen, mitten im Gras – eben da, wo man an sonnigen Tagen Schatten findet. Damit sind sie bei den heißen Temperaturen und trockenen Wetter prädestinierte Brandherde. „Den Verursachern ist es völlig egal, dass sie damit riskieren, den ganzen Park abzufackeln“, sagt Anna Schönal. Auch Kinder oder unachtsame Erwachsene können sich üble Verbrennungen zuziehen.
Öjendorfer Park: Müll wird zur Gefahr für Mensch und Tier
Die Stadtreinigung Hamburg stuft den Park bereits als Standort mit höherem Verschmutzungsaufkommen ein. „Sowohl im Park als auch auf den umliegenden fünf Parkplätzen steigt das Müll-Aufkommen stetig. Einen besonderen Schwerpunkt nehmen wir dort auch bei der illegalen Müllentsorgung an den Depotcontainern auf diesen Parkplätzen wahr“, sagt Kay Goetze, Sprecher der Stadtreinigung Hamburg. Autoreifen, Sperrmüll, Verpackungen, Hausmüll, Gewerbemüll – alles wird achtlos weggeworfen.
Anna Schönal ist sauer: „Es blutet einem das Herz, wenn man sieht, in was für Zuständen sich die Anlage befindet.“ Eine Wiese sticht nochmal besonders hervor, die sogenannte Drachenwiese. Hier lassen Besucher gern Drachen steigen. Das Problem: Schnüre reißen, bleiben in Bäumen und Büschen hängen. Beim Joggen ist Schönal schon mehrfach in Drachenschnüren hängengeblieben, sagt sie – und ist nicht die einzige: In der Facebook-Gruppe „Öjendorfer Park und seine Freunde“ beschweren sich weitere Anwohner über die Überreste: „Vögel verfangen sich in den Schnüren. Es ist eine einzige Katastrophe“.
„Das muss richtig wehtun“: Anwohner fordern härtere Strafen für Müll-Schweine
Besonders schlimm sei der Zustand rund um die beiden Spielplätze. Hier liegen neben den Müllverpackung auch Windeln und andere Hygieneartikel. Auch die Badestellen und die schattigen Teile der Liegewiesen seien stark verschmutzt. „Die Büsche sind voller Verpackungsmüll und verkommen teilweise zur öffentlichen Toilette“, sagt Anna Schönal.

Aber nicht nur für die Anwohner ist der Müll ein echtes Problem. Bleibt er über Nacht neben den Mülltonnen liegen, machen sich auch Wildtiere aus der Vogelschutzzone nördlich des Sees daran zu schaffen. Das kann tödlich für die Tiere enden. Die Mitarbeiter der Stadtreinigung sind bereits an sieben Tagen die Woche mit zwei Teams für Reinigungsarbeiten im Park unterwegs. Demnächst soll eine Onlinekampagne gegen das „Littering“ (Wegwerfen von Müll in die Umgebung) starten.
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Anna Schönal fordert strengere Kontrollen und härtere Strafen, vor allem für das offene Grillen. „Das muss richtig wehtun, da braucht es schon mehrere hundert Euro“. Als vorübergehende Lösung schlägt sie größere Mülleimer vor: „Dann hätten die Menschen wenigstens kein Argument mehr, ihren Müll danebenzulegen“. Von der regionalen Politik erwartet sie ein größeres Interesse und mehr Engagement für das Thema.