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  • Polizisten sichern am Wochenende das abgeriegelte Schanzenviertel in Hamburg.
  • Foto: Daniel Bockwoldt / dpa

Anti-Party-Plan in Hamburg: Verbote allein – das ist zu wenig

KOMMENTAR –

Alkoholverbote, Sperrstunde, massive Kontrollen – mit aller Macht versucht der Senat, das Partytreiben in der Schanze und auf dem Kiez im Keim zu ersticken. Das ist sinnvoll – die Pandemie ist ja nicht vorbei –, aber viel zu kurz gedacht.

Wer glaubt, die 20-Jährigen werden auch diesen Sommer stillhalten, nachdem sie 15 Monate lang zu Hause rumsaßen, ist lange nicht mehr jung gewesen. Während die geimpften Älteren munter auf Kreuzfahrt gehen, im Café zufrieden am Weißburgunder nippen und die Pandemie hinter sich lassen, stecken die Jungen noch mittendrin.

Corona-Verbote: Hamburg braucht legale Party-Alternativen

Das, was dieses Alter ausmacht – feiern, wild sein, sich ausprobieren – ist verboten. Und weil es nicht genug Impfstoff gibt, ist auf absehbare Zeit keine Besserung in Sicht.

Außer man schafft legale und pandemieverträgliche Party-Alternativen: draußen, mit Testpflicht, Maskenzwang an engen Orten, klaren Kontrollen – Flächen gäbe es genug, vor Corona hatte Hamburg eine sehr lebendige Open-Air-Szene.

Wir stoßen eine ganze Generation vor den Kopf

Unvernünftig? Die Alternative ist, dass die Leute illegal drinnen feiern, was viel gefährlicher ist. Vor allem besteht die Gefahr, dass wir eine Generation, die sich aus Solidarität mit den Älteren massiv eingeschränkt hat und sich eh vergessen fühlt in der Pandemie, vor den Kopf stoßen und die Polizei sie monatelang aus Parks und Stadtvierteln vertreiben muss. Das kann keiner wollen.

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