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  • Harald Krüger, Ex-DRK-Chef aus Harburg und außerdem CDU-Politiker
  • Foto: Bettina Blumenthal

„Ansehen geschädigt“: Nach Impf-Skandal: Ohrfeige für Ex-DRK-Chef aus Harburg

Harburg –

Schallende Ohrfeige für den ehemaligen DRK-Chef von Harburg. Am Dienstag Abend hat sich das Präsidium des DRK-Landesverbands mit dem Impfskandal beschäftigt und das Verhalten von Harald Krüger mit ziemlich deutlichen Worten verurteilt. Auch DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt schaltete sich ein, sprach davon, dem Ansehen des Deutschen Roten Kreuzes sei Schaden zugefügt worden.

In einer einstimmig beschlossenen Stellungnahme des Hamburger DRK-Präsidiums heißt es, „die Vorgänge im Umgang mit übrig gebliebenen Impfdosen durch ehren- und hautamtliche Führungskräfte des DRK Kreisverbandes Hamburg-Harburg“ seien nicht „mit den Grundsätzen des DRK sowie den gesetzlichen Regelungen zur Priorisierung von Impfungen in Einklang zu bringen.“

Impfskandal beim DRK in Harburg: Ohrfeige für Ex-Chef Krüger

Auch das Generalsekretariat des DRK in Berlin äußerte sich und appelliert an alle Mitgliedsverbände, sich bei den Impfaktionen an die festgelegte Priorisierung zu halten. DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt und DRK-Generalsekretär Christian Reuter erklären in einer gemeinsamen Stellungnahme, dass „Vorgänge wie im Kreisverband Hamburg-Harburg“ dem „Ansehen des Deutschen Roten Kreuzes sowohl regional als auch überregional ganz erheblich“ geschadet hätten. Führungskräfte müssten „ihrer Vorbildfunktion gerecht werden“.

Auslöser war ein Fall, den die MOPO aufgedeckt hatte: Dabei ging es um den fragwürdigen Umgang mit „übrig gebliebenem” Impfstoff. Aus unerklärlichen Gründen hatten die DRK-Impfteams, die Bewohner von Pflegeheimen impfen sollten, am 29. Dezember 60 Impfdosen zu viel im Gepäck. Deshalb wurden damit Mitarbeiter des DRK beglückt -, aber eben nicht nur Einsatzpersonal, bei dem es gute Gründe gäbe, es frühzeitig zu impfen. Etliche Impfdosen wurden Personen aus der Führungsetage des Harburger Kreisverbandes verabreicht – inklusive Ehefrauen! Darunter auch der langjährige Kreisverbands-Chef Harald Krüger und dessen Gattin. 

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Krüger weigerte sich mehrere Tage lang, Stellung zu diesen Vorwürfen zu beziehen. Keine Erklärung, keine Entschuldigung, nichts. Öffentlichkeitsarbeit nach Gutsherrenart.

Am Montag zog dann das Präsidium des DRK-Kreisverbandes Harburg die Reißleine und teilte mit, Krüger sei „mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden“. Offiziell wurde dieser Schritt mit einem bevorstehenden längeren Krankenhausaufenthalt Krügers begründet.

Der 63-Jährige war 35 Jahre lang Chef des Kreisverbandes. Künftig wird das DRK Harburg von einer Doppelspitze geführt: Karin Bischoff, bisher Krügers Stellvertreterin, und Harald Halpick, bisher Geschäftsführer der DRK-Kreisverband Hamburg-Harburg gGmbH, werden den Kreisverband und seine sieben Tochtergesellschaften gemeinsam führen.

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