Applaus für „blutdurstigen Putin“: Drastische Kritik an Elphi-Konzert
„Die Ovationen des Publikums bei diesem ,Konzert auf Knochen‘ werden nicht Netrebko gelten, sondern ihrem einzigen Idol - dem blutdurstigen Putin.“ Mit diesen drastischen Worten kommentiert die ukrainische Generalkonsulin in Hamburg, Iryna Tybinka, den Auftritt des Opernstars am 7. September in der Elphilharmonie. Doch ihre Kritik reicht noch weiter: Sie nimmt auch die ins Visier, die für Netrebkos Konzert Karten gekauft haben.
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„Die Ovationen des Publikums bei diesem ,Konzert auf Knochen‘ werden nicht Netrebko gelten, sondern ihrem einzigen Idol – dem blutdurstigen Putin.“ Mit diesen drastischen Worten kommentiert die ukrainische Generalkonsulin in Hamburg, Iryna Tybinka, den Auftritt des Opernstars am 7. September in der Elphilharmonie. Doch ihre Kritik reicht noch weiter: Sie nimmt auch die ins Visier, die für Netrebkos Konzert Karten gekauft haben.
Das Elphi-Konzert sollte schon vor einem halben Jahr stattfinden, wurde da aber noch wegen Netrebkos Nähe zum Kreml abgesagt. Nun wird es nachgeholt, sehr zur Empörung vieler Ukrainer: „Die russische Opernsängerin war, ist und bleibt eine der Einflussagenten des Putin-Regimes“, so Iryna Tybinka in einer Erklärung.
Scharfe Kritik an Elphi-Auftritt von Anna Netrebko
Die streitbare Generalkonsulin nimmt das Publikum in die Pflicht: Es sei „durchaus möglich, dass der beträchtliche Geldbetrag, den man für die Tickets bezahlt hat, indirekt zur Finanzierung weiterer Tötungen von Zivilisten in der Ukraine verwendet wird.“ Das kurze Gedächtnis des Publikums, das den „unerhörten“ Auftritt in der Elbphilharmonie besuchen will, sei „überraschend“. Der Saal fasst 2100 Menschen, derzeit sind noch einige Karten ab 388 Euro im Angebot.
Die Sopranistin hatte sich 2014 nach der Besetzung der Krim zusammen mit einem pro-russischen Separatistenführer fotografieren lassen. Später hatte sie sich zwar als „unpolitisch“ bezeichnet, sich aber nie vom Kreml distanziert. Erst als große westliche Opernhäuser nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine ihre Auftritte absagten, positionierte die Sopranistin sich gegen den Krieg, aber nicht gegen Wladimir Putin. Alles nur eine PR-Kampagne, so Tybinka.
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Elphi-Intendant Christoph Lieben-Seutter sagte im Interview mit dem „Abendblatt“, er freue sich nicht auf das Konzert, aber so sei „das professionelle Leben“. Für eine Absage des Auftritts durch Kündigung des Mietvertrages gebe es keine rechtliche Grundlage.