Angriff auf „Wanderer“-Gemälde: Gericht entscheidet über Klimaaktivistinnen

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Rund fünf Monate nach einem versuchten Angriff auf ein Caspar-David-Friedrich-Gemälde in der Hamburger Kunsthalle sind die beiden Klimaaktivistinnen frei gesprochen worden. Im März hatten sie versucht, das berühmte Werk „Wanderer im Nebelmeer“ mit einem Poster zu überkleben.

Die Richterin am Amtsgericht Hamburg sprach die beiden Mitglieder der Gruppe Letzte Generation am Mittwoch vom Vorwurf der versuchten gemeinschädlichen Sachbeschädigung und der gefährlichen Körperverletzung frei. Auch die Staatsanwaltschaft und die Verteidigerinnen hatten einen Freispruch beantragt.

Aktivistinnen wollten Gemälde von Caspar David Friedrich angreifen

Am 19. März hatten die beiden Frauen im Alter von 41 und 57 Jahren versucht, den berühmten, durch eine Glasscheibe geschützten Wanderer über dem Nebelmeer“ von Caspar David Friedrich mit einem Poster zu überkleben. Ein Wachmann hatte die Aktion verhindert, indem er sich schützend vor das Gemälde stellte. Anschließend hatten die beiden Aktivistinnen das Plakat, das eine zerstörte, brennende Landschaft hinter dem Wanderer zeigt, stattdessen auf den Boden gelegt und mit Asche bestreut – und wollten damit auf die Klimakrise aufmerksam machen.

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Bei der Polizei hatte der Wachmann angegeben, die Frauen hätten ihn verletzt. Die Richterin sagte jedoch in der Verhandlung, die Angaben des Wachmannes seien widersprüchlich. Außerdem habe ein ungeschnittenes Video, das die Aktion zeige, bewiesen, dass die Frauen niemanden angegriffen hätten. „Ich finde ihre Motivation menschlich nachvollziehbar“, erklärte die Richterin. Beim nächsten Mal sollten die Aktivistinnen jedoch bedenken, dass ihre Aktionen auch Auswirkungen auf Dritte hätten. Außerdem habe das Gemälde beschädigt werden können. (mp/dpa)

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