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Die Imam-Ali-Moschee, auch Blaue Moschee genannt, an der Außenalster. Der Dachverband der Schiiten kämpft für das Islamische Zentrum Hamburg.
  • Die Imam-Ali-Moschee, auch Blaue Moschee genannt, an der Außenalster. Der Dachverband der Schiiten kämpft für das Islamische Zentrum Hamburg.
  • Foto: dpa

„Angriff auf Glauben”: Widerstand gegen Schließung des Islamischen Zentrums Hamburg

Der Streit um das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) reißt nicht ab: Die Bundesregierung lässt prüfen, wie das umstrittene Zentrum, das die „Blaue Moschee” an der Schönen Aussicht (Uhlenhorst) betreibt, geschlossen werden kann. Das ginge in die Richtung eines „Religionsverbots”, kritisiert dagegen der Dachverband der Schiiten in Deutschland – und kämpft für das Zentrum.

„Ein Verbot des IZH ginge in die Richtung eines Religionsverbots und würde viele hier lebende Schiiten die Ausübung ihres Grundrechts auf freie Religionsausübung massiv erschweren. Dafür gibt es keine Grundlage”, kritisiert Seyed Mohammad Ale Hosseini, Vorstandsvorsitzende der Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS) den Vorstoß der Bundesregierung.

Streit im Islamischen Zentrum Hamburg: Dachverband weist Vorwürfe zurück

Der Dachverband der Schiiten in Deutschland vertritt mehr als 150 Gemeinden und Moscheen – darunter auch das IZH. Das Zentrum steht schon seit Jahren in Kritik. Der Hamburger Verfassungsschutz stuft es als extremistisch ein und sieht in ihm einen Außenposten des iranischen Mullah-Regimes. Vergangene Woche hatte der Bundestag beschlossen, eine Schließung zu prüfen. Das wird auch von der Hamburger Landesregierung unterstützt. Der Vize-Mullah wurde bereits ausgewiesen und hat Deutschland Anfang November verlassen.

Ale Hosseini weist die Vorwürfe zurück, das IZH klagt gegen den Hamburger Verfassungsschutz. „Für uns als Dachverband ist die iranische Politik nicht relevant. Wir als in Deutschland lebende Schiiten aus unterschiedlichen ethnischen Hintergründen können nicht nachvollziehen, dass sich unsere Religionsgemeinschaften in Deutschland für politische Entwicklungen im Ausland rechtfertigen und dafür herhalten müssen.“ Das müssten andere Religionsgemeinschaften auch nicht.

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Der Dachverband blicke mit Sorge auf die Situation der Muslime in Hamburg. Viele Gläubige würden das Vorgehen der Behörden und Politiker als einen Angriff auf ihren Glauben wahrnehmen, argumentiert Ale Hosseini. Die Blaue Moschee hat nun Nachbarn zu einem Austausch eingeladen. (ncd)

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