Aktivisten der „Letzten Generation“ versuchen in der Kunsthalle ein Gemälde mit einem Poster zu überkleben.
  • Die Klimaaktivistinnen wollten das durch eine Glasscheibe geschützte Gemälde „Wanderer über dem Nebelmeer“ von Caspar David Friedrich mit einem Poster überkleben.
  • Foto: Letzte Generation

Aktion in Kunsthalle: Anklage wirft Klima-Aktivisten gefährliche Körperverletzung vor

Um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen, versuchten zwei Frauen, in der Kunsthalle ein wertvolles Gemälde zu überkleben. Wegen der Aktion vom März stehen sie nun vor Gericht.

Die Anklage wirft den 41 und der 57 Jahre alten Frauen versuchte gemeinschädliche Sachbeschädigung und gefährlicher Körperverletzung vor. Die beiden Frauen waren am 19. März 2023 gegen 12 Uhr in der Hamburger Kunsthalle. Mit dabei: Eine Kopie des Gemäldes „Wanderer über dem Nebelmeer“ von Caspar David Friedrich in abgeänderter Form. Statt der verträumten Landschaft des Originals zeigte die Variante der Aktivistinnen Rauch und Feuer – in Anspielung auf die verheerenden Waldbrände, die im Sommer 2022 in der sächsischen Schweiz getobt hatten.

Das könnte Sie auch interessieren: Berühmtes Bild im Visier! Klimaaktivistinnen sorgen für Aufregung in Hamburger Museum

Diese Kopie wollten sie eigentlich auf das durch eine Glasscheibe geschützte Original hängen. Doch soweit kamen sie nicht: Ein Wachmann schritt ein und stellte sich schützend vor das Gemälde. Die beiden Damen sollen daraufhin mit Fäusten auf ihn eingeschlagen haben, wodurch dieser Schmerzen im Bereich des Oberkörpers erlitt.

Aktivistinnen der „Letzten Generation“ wegen Klebe-Attacke auf Gemälde vor Gericht

Anschließend warfen die Frauen mit den Worten „Die sächsische Schweiz ist zu großen Teilen nur noch Asche“ das mitgebrachte Plakat auf den Boden und bestreuten es mit Asche, die sie in Plastikbeuteln mitgebracht hatten. Am Mittwoch müssen sie sich für diese Taten vor dem Hamburger Amtsgericht verantworten.

Das könnte Sie auch interessieren: Sie ist Polizistin und „Letzte Generation“-Aktivistin: „Für mich geht das“

Immer wieder machten Aktivisten in der Vergangenheit mit derlei Aktionen im ganzen Land auf sich aufmerksam. Im Oktober 2022 schütteten im Potsdamer Museum Barberini Aktivisten flüssigen Kartoffelbrei auf das Gemälde „Getreideschober“ von Claude Monet. Am 28. August 2022 klebten sich zwei Männer an das 1638 entstanden Kunstwerk „Der Bethlehemitische Kindermord“ in der Alten Pinakothek in München fest. Sie wurden zu Geldstrafen verurteilt. Ebenfalls im August klebten sich zwei Frauen in der Berliner Gemäldegalerie an den Holzrahmen des Gemäldes „Ruhe auf der Flucht nach Ägypten“ von Lucas Cranach dem Älteren (1472-1553). Eine von ihnen wurde zu einer viermonatigen Haftstrafe ohne Bewährung, die andere zu einer Geldstrafe von 1300 Euro verurteilt.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp