Altersbetrug bei jungen Flüchtlingen: So viele Fälle gibt es wirklich
Verbreitetes Vorurteil: Viele minderjährige unbegleitete Flüchtlinge sind in Wahrheit schon erwachsen und geben sich nur als minderjährig aus, um in die Obhut des staatlichen Jugendhilfe-Systems zu kommen. Ein Bürgerschaftsabgeordneter der CDU wollte nun vom Senat wissen, wie oft solche Betrugsversuche bei medizinischen Altersbestimmungen auffliegen – die Ergebnisse sind durchaus bemerkenswert.
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Verbreitetes Vorurteil: Viele minderjährige unbegleitete Flüchtlinge sind in Wahrheit schon erwachsen und geben sich nur als minderjährig aus, um in die Obhut des staatlichen Jugendhilfe-Systems zu kommen. Ein Bürgerschaftsabgeordneter der CDU wollte nun vom Senat wissen, wie oft solche Betrugsversuche bei medizinischen Altersbestimmungen auffliegen – die Ergebnisse sind durchaus bemerkenswert.
Sobald die sozialpädagogischen Fachkräfte des Kinder- und Jugendnotdienstes Zweifel an der Altersangabe eines jungen Flüchtlings haben, müssen sie eine rechtsmedizinische Untersuchung zur Altersbestimmung im UKE veranlassen. Neben einer allgemeinen körperlichen Untersuchung wird dabei der Kiefer geröngt, sowie seit Anfang des Jahres 2023 auch ein CT des Schlüsselbeins durchgeführt.
Untersuchung bestätigt angegebenes Alter fast immer
Im Jahr 2022 wurden insgesamt 59 behördlich angeordnete Altersfeststellungen durchgeführt mit dem Ergebnis, dass die Untersuchung in 58 Fällen die Minderjährigkeit bestätigt hat und in einem Fall der Termin abgesagt wurde. Insgesamt hat Hamburg im vergangenen Jahr 947 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufgenommen.
Im laufenden Jahr hat das Rechtsmedizinische Institut am UKE 32 Untersuchungen zur Altersbestimmung durchgeführt, wobei in 27 Fällen die Minderjährigkeit bestätigt wurde (Stand 15. Mai).
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Andreas Grutzeck, CDU-Bürgerschaftsabgeordneter, zeigt sich erfreut über das Ergebnis seiner Anfrage: „Es wird – besonders von Rechts – oft unterstellt, dass in diesem Bereich viel betrogen wird. Um so beruhigender sind die Zahlen, die nachweisen, dass dem nicht so ist.“