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  • Steigende Mieten erschweren den Umzug im Alter (Symbolbild). 
  • Foto: Markus Scholz/dpa

Alte raus, Familien rein: Studie verspricht 1,4 Millionen Quadratmeter mehr Wohnraum

Hamburgs Wohnungsmarkt ist hart umkämpft. Umso wichtiger ist es, dass Wohnraum nicht vergeudet wird. Eine neue Studie zeigt jetzt, dass über die Hälfte der Deutschen bereit wären, im Alter in eine kleinere Wohnung zu ziehen. Allein in Hamburg könnten so über eine Million Quadratmeter Wohnraum für andere Altersgruppen frei werden!

Das geht aus der Studie „Wohnen 2020“ hervor, die die pantera AG in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut YouGov veröffentlicht hat.

Wohnraum: Große Umzugsbereitschaft in Hamburg

Demnach ist die Umzugsbereitschaft in Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein am höchsten. Trotzdem wohnen die meisten älteren Menschen auch nach dem Auszug der Kinder und dem Tod des Partners noch in den gemeinsamen Häusern oder großen Wohnungen. Oft sicher auch wegen der emotionalen Bindung.

Etwa 73 Prozent der Bundesbürger gaben an, einen älteren Menschen zu kennen, der in einem Haus oder einer Wohnung lebt, die er zuvor mit dem Partner oder der Familie bewohnt hatte.

Wohnungen für ältere Menschen oft überdimensioniert

Durchschnittlich 100 Quadratmeter bewohnt laut Statistik ein alleinlebender Senior mit Immobilieneigentum in Deutschland. Und auch die Mietwohnungen sind häufig überdimensioniert, weil sich ein Umzug in eine kleinere Wohnung auf Grund der steigenden Mietpreise oft nicht lohnt.

Viele Senioren leben daher in Immobilien, die für den persönlichen Bedarf eigentlich zu groß sind. So geht Wohnfläche verloren, die Familien und andere Wohnungssuchende dringend gebrauchen könnten.

Wohnen in Hamburg: Es fehlt an attraktiven Angeboten

„Bietet man diesen Menschen durch passgenaue Projektentwicklungen attraktive Alternativen auf kleinerem Raum, kann in den bisher genutzten Immobilien insbesondere für größere Familien neuer Wohnraum geschaffen werden“, sagt Michael Reis, Vorstand des Immobilienentwicklers pantera AG.

Eine Option wären sogenannte „Serviced Apartments“. In solchen ein- bis drei- Zimmer-Wohnungen können bei Bedarf Leistungen wie Einkaufs- und Reinigungshilfen hinzugebucht werden.

Das Interesse an dieser Art des Wohnens ist hoch, rund 54 Prozent der Deutschen könnten sich vorstellen, im Alter in solchen Einrichtungen zu leben. Allein, die Angebote fehlen. 

Eine Million Quadratmeter Wohnraum 

„Und allein in Berlin oder Hamburg könnten gut eine Million Quadratmeter zusätzlicher Wohnraum entstehen, wenn durch den Neubau von Serviced Apartements älteren Menschen mit erklärter Bereitschaft zum Umzug ein passendes Angebot gemacht werden könnte“, so Reis weiter. In einer Pressemitteilung der pantera AG ist sogar von 1,4 Millionen Quadratmetern die Rede.

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Als wichtigstes Kriterium für die Wahl des Alterssitzes gibt die deutliche Mehrheit der Befragten (79 Prozent) „angemessene Wohnkosten“ an. Gerade in den Stadtstaaten zieht es die Senioren weniger in die ländliche Umgebung, stattdessen bevorzugen sie die Lage im Stadtzentrum.

Der Umzug in kleinere Wohnungen ist daher oft finanziell nicht darstellbar. Durch die erhöhten Immobilienpreise lohnt sich meist die Verkleinerung nicht.

Der Studie zufolge leben Senioren, über alle Haushaltsgrößen gerechnet, in eigengenutzten Immobilien pro Person auf durchschnittlich etwa 20 Quadratmeter mehr Wohnfläche als die übrige Bevölkerung.

Deutschlandweit könnten durch die richtigen Maßnahmen zehn Millionen Quadratmeter neuer Wohnraum zur Verfügung gestellt werden, so die Studie. (hb)

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