Corona: Wer jetzt die vierte Impfung braucht
1355 gemeldete Fälle an einem Tag, eine Inzidenz von 476 und eine deutlich höhere Dunkelziffer: Die Pandemie ist auch in Hamburg noch nicht vorbei – und die Aussicht auf den Herbst ungewiss. Und viele fragen sich: Sollte ich mich ein viertes Mal impfen lassen?
Ein vierter Piks gegen das Virus? Das empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) über 70-Jährigen, Menschen, die in Pflegeheimen wohnen oder betreut werden, und Personen mit Immunschwäche (ab fünf Jahren) drei Monate nach ihrem ersten Booster. Auch Pflegepersonal wird geraten, sich sechs Monate nach der dritten Impfung erneut impfen zu lassen. In Hamburg impfen die Ärtz:innen weitgehend nach dieser Stiko-Empfehlung, so die Gesundheitsbehörde zur MOPO. Doch auch Jüngere können sich dafür entscheiden. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte sich für eine pauschale Empfehlung ab 60 Jahren stark gemacht. Viele Hamburger:innen fragen sich deshalb, ob der vierte Piks nun für sie sinnvoll ist.
1355 gemeldete Fälle an einem Tag, eine Inzidenz von 476 und eine deutlich höhere Dunkelziffer: Die Pandemie ist auch in Hamburg noch nicht vorbei – und die Aussicht auf den Herbst ungewiss. Und viele fragen sich: Sollte ich mich ein viertes Mal impfen lassen?
Ein vierter Piks gegen das Virus? Das empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) über 70-Jährigen, Menschen, die in Pflegeheimen wohnen oder betreut werden, und Personen mit Immunschwäche (ab fünf Jahren) drei Monate nach ihrem ersten Booster. Auch Pflegepersonal wird geraten, sich sechs Monate nach der dritten Impfung erneut impfen zu lassen. In Hamburg impfen die Ärtz:innen weitgehend nach dieser Stiko-Empfehlung, so die Gesundheitsbehörde zur MOPO. Doch auch Jüngere können sich dafür entscheiden. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte sich für eine pauschale Empfehlung ab 60 Jahren stark gemacht. Viele Hamburger:innen fragen sich deshalb, ob der vierte Piks nun für sie sinnvoll ist.
Vierte Impfung: Für Risikopatient:innen zu empfehlen
„Die vierte Impfung ist für Risikopatienten absolut sinnvoll und ich empfehle sie sehr“, sagt Julian Schulze zur Wiesch, Leitender Oberarzt des Bereichs Infektiologie am UKE, zur MOPO. Denn bei älteren Menschen sind die Immunantwort und Anzahl der Antikörper nach der dritten Impfung im Schnitt niedriger als bei jüngeren Menschen – und auch das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs ist höher. „Daten aus Israel belegen, dass die vierte Impfung das Risiko für eine Hospitalisierung deutlich senkt“, sagt Schulze zur Wiesch. „Ich persönlich halte sie deshalb auch schon für Personen ab 50 oder 60 Jahren für sinnvoll.“ Auf ein spezielles Omikron-Vakzin zu warten, rät der Medizinier Risikopatienten nicht. Denn aktuell sei das Risiko sich zu infizieren hoch, und der aktuelle Impfstoff schütze auch gegen Omikron.
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Und sich als jüngerer, gesunder Mensch einfach draufimpfen lassen? „Darauf gibt es keine dogmatische Antwort“, sagt der Oberarzt. „Denn jeder Mensch hat eine ganz unterschiedliche Impf- und Infektionsgeschichte.“ Einerseits sei man nach drei Kontakten mit dem Virus – ob durch Impfung oder Infektion – in der Regel gut geschützt. Andererseits nimmt die Schutzwirkung der dritten Impfung nach vier bis fünf Monaten ab – und Angst brauche man nicht zu haben: „Die vierte Impfung ist sicher und sie schadet dem Immunsystem nicht“, sagt er. Allerdings gibt es noch nicht ausreichend Daten, um zu belegen, ob und wie lange sie den Schutz bei jüngeren, gesunden Menschen noch einmal signifikant erhöht.
Corona-Impfung in Hamburg: Zwei städtische Impfzentren
Und was rät der Experte nun? „Man sollte die persönlichen Risikofaktoren und Lebensumstände bedenken und sich von einem Arzt beraten lassen“, sagt er. Wenn man sich etwa um eine vulnerable Person kümmert, könnte eine vierte Impfung sinnvoll sein. Ist man hingegen dreimal geimpft und genesen, könnte zunächst auf sie verzichtet werden. Auch das Warten auf ein Omikron-Vakzin könnte für jüngere Menschen Sinn machen – auch, um durch einen späteren Zeitpunkt der Impfung gut gerüstet in den Herbst und die nächste Welle zu gehen.
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Wer sich für den vierten Piks entscheidet, kann sich an Arztpraxen und Krankenhäuser wenden. Zudem gibt es noch zwei städtische Impfzentren, die täglich mit oder ohne Termin impfen: im Flughafen im Terminal Tango an der Flughafenstraße 3 und im Einkaufszentrum Harburg-Arcaden, Lüneburger Straße 39. Noch sind aber erst 4,6 Millionen Deutsche viermal geimpft. In Hamburg sind es rund 119.000 Personen. Bei den über-60-Jährigen sind es etwa 22 Prozent.