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Alle Hamburger betroffen: Neue Grundsteuer! Wo es bald teurer, wo günstiger wird

Die neue Grundsteuer kommt, daran führt kein Weg vorbei. Das Bundesverfassungsgericht hatte die alte Abgabe 2018 für verfassungswidrig erklärt, bis 2025 muss eine Reform der Steuer her. Hamburg geht hierbei einen eigenen Weg – um seine Bürger zu schonen.

Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) hat am Dienstag das neue Modell präsentiert. Anders als die Bundesregierung um Finanzminister Olaf Scholz (SPD) will Hamburg bei der neuen Berechnung den Bodenwert weniger stark berücksichtigen.

Hamburg: Bundes-Reform wäre teuer geworden

Der Grund: Weil die Bodenwerte in den vergangenen Jahren und auch künftig in Hamburg massiv steigen, hätte das zu einer Kostenexplosion für Eigentümer und Mieter – auf die die Grundsteuer umgelegt werden kann – geführt. Die Steigerung der Bodenwerte würde außerdem dafür sorgen, dass die Verwaltung die Grundsteuer dauernd neu berechnen müsste. Ein gigantischer Akt.

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„Die Grundsteuer sollte auch künftig keinen schwankenden Bemessungsgrundlagen unterliegen, sondern ein in der Höhe verlässlich einzuplanender Haushaltsbestandteil für Stadt und Steuerpflichtige sein“, so Dressel. Deswegen setzt Hamburg auf das „Wohnlagemodell“ und darf verfassungsrechtlich auch vom Bund abweichen.

Hamburg: Grundsteuer-Modell orientiert sich am Mietenspiegel

Dieses Hamburger Modell orientiert sich an dem System, das bereits erfolgreich für den Mietenspiegel genutzt wird und zwischen „normaler“ und „guter“ Wohnlage unterscheidet. Gut sind Wohnlagen zum Beispiel dann, wenn Einzelhandel, Grünflächen und Bahn-Anbindungen in der Nähe sind, die Lärmbelastung aber gering ist.

Diese Berechnung der Stadt Hamburg gilt für ein Wohngebäude in „guter“ Lage.

Diese Berechnung der Stadt Hamburg gilt für ein Wohngebäude in „guter“ Lage.

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Stadt Hamburg

Künftig sollen unabhängig von ihrer Nutzung Grundstücksflächen mit 0,02 Euro je Quadratmeter bewertet werden und Gebäudeflächen mit 0,40 Euro je Quadratmeter. Wohngebäude sollen nur mit der Hälfte angerechnet werden. Und für eine „normale“ Lage soll es noch einmal 25 Prozent Ermäßigung geben.

Diese Berechnung der Stadt Hamburg gilt für ein Wohngebäude in „normaler“ Lage.

Diese Berechnung der Stadt Hamburg gilt für ein Wohngebäude in „normaler“ Lage.

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Stadt Hamburg

Grundsteuer: Einige Hamburger werden mehr zahlen

Ein Beispiel: Ein Grundstück mit 1000 Quadratmetern würde mit 20 Euro berechnet. Darauf steht ein Einzelhaus mit 100 Quadratmetern Wohnfläche. In „guter“ Lage würden dafür 20 Euro berechnet, in „normaler“ Lage 15 Euro. Zusammen macht das 40 bzw. 35 Euro. Das wird jetzt mit einem einheitlichen sogenannten Hebesatz multipliziert, der noch ermittelt werden muss.

Im Beispiel der Finanzbehörde liegt der bei 1000 Prozent. Die Grundsteuer würde verzehnfacht dann 400 bzw. 350 Euro betragen. „Am Ende wird es Leute geben, die ein wenig mehr als jetzt bezahlen müssen. Es wird aber auch welche geben, die etwas weniger zahlen“, so Dressel. Im Altbaubereich könne es ein paar Euro mehr kosten, im Neubausektor etwas günstiger werden.

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