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Die Schilleroper auf St. Pauli
  • Die Schilleroper in Hamburg. (Archivfoto)
  • Foto: Florian Quandt

Alle Anbauten schon weg: Die Schilleroper ist jetzt nackt

Jahrelang war die Schilleroper dem Verfall ausgesetzt. Doch jetzt wird das geschichtsträchtige Gebäude nackig gemacht. Die Nebengebäude sind schon weg. Am Freitag stand nur noch die denkmalgeschützte Stahlkonstruktion.

Bereits Ende März rollten die Bagger auf dem Grundstück zwischen den Straßen Bei der Schilleroper und der Lerchenstraße an und begannen vorsichtig mit dem Abriss. Hierzu hatte der Bezirk Hamburg-Mitte die Eigentümerin kurzfristig aufgefordert, da wegen erheblicher Schäden an der Südwand des Anbaus Gefahr im Verzug war. Die Arbeiten werden fachlich eng durch einen vom Denkmalschutzamt bestimmten Sachverständigen begleitet, der auch vor Ort anwesend ist.

Stahlkonstruktion der Hamburger Schilleroper wird freigelegt

„Die Stahlkonstruktion wird freigelegt, indem die schadhafte Eindeckung und das Mauerwerk entfernt werden. Damit wurde die Stahlkonstruktion entlastet, weil durch Wind und Regen kein zusätzliches Gewicht mehr auf ihr lastet“, erklärt Enno Isermann, Sprecher der Kulturbehörde, der MOPO. „Anschließend wird eine Stützkonstruktion in der Mitte des Stahltragwerks aufgestellt werden, um das Stahltragwerk zu sichern.“

Die Abrissarbeiten legen die einzigartige Stahlkonstruktion des 1889 errichteten Gebäudes frei. Florian Quandt
Das Stahlgerüst der Schilleroper
Die Abrissarbeiten legen die einzigartige Stahlkonstruktion des 1889 errichteten Gebäudes frei.

Schon seit Jahren gibt es Zoff um die Schilleroper. Denn seit 2006, als ein Teil des ehemaligen Zirkus-Theaters letztmalig geschlossen wurde, passierte nichts mehr. Mehrfach hatte das Denkmalschutzamt der Eigentümerin, vertreten durch die Schilleroper Objekt GmbH, Fristen gestellt, etwas gegen den fortschreitenden Verfall zu unternehmen.

Betreiber planen Wohnraum für betreutes Wohnen

Es bestand der Verdacht, man wolle das Thema so lange aussitzen, bis das 1889 errichtete Gebäude, das in bester Lage nahe dem Neuen Pferdemarkt auf lukrativem Baugrund steht, gar nicht mehr zu retten und ein Abriss unausweichlich ist.


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Laut Internetseite planen die Betreiber Wohnraum für betreutes Wohnen und Flächen im Erdgeschoss für kleine Läden, ein Fitnesscenter für intergenerative Aktivitäten und Büros für einen ambulanten Pflegedienst und für ITler und Werbeagenturen und wenn möglich eine Quartiersgarage mit Elektro-Ladesäulen.“

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Unter der Rotunde wird Platz zum Verweilen geschaffen – eine Bäckerei und ein Restaurant sollen dies ermöglichen.

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