Wie man Zuhause am besten Gas sparen kann – das müssen Sie jetzt wissen
Neben steigenden Sprit- und Lebensmittelpreisen hat der russische Überfall auf die Ukraine auch Auswirkungen auf unsere Gasvorräte. Nachdem Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Donnerstag die nächste Stufe im „Notfallplan Gas“ ausgerufen hat, mahnt Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) zum Gassparen. Wie das gehen soll und was passiert, wenn wir es nicht tun, lesen Sie hier.
„Alle Szenarien des Bundes sehen vor, dass man vom 1. Juli an mindestens 20 Prozent Gas einsparen muss“, sagte Umweltsenator Jens Kerstan am Donnerstag nach einer Videokonferenz mit Habeck im „NDR“. Jetzt sei nicht nur die Politik gefordert, sondern jeder einzelne Bürger.
Was bedeutet die Alarmstufe im „Notfallplan Gas“?
- Deutsch (Deutschland)
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Neben steigenden Sprit- und Lebensmittelpreisen hat der russische Überfall auf die Ukraine auch Auswirkungen auf unsere Gasvorräte. Nachdem Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Donnerstag die nächste Stufe im „Notfallplan Gas“ ausgerufen hat, mahnt Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) zum Gassparen. Wie das gehen soll und was passiert, wenn wir es nicht tun, lesen Sie hier.
„Alle Szenarien des Bundes sehen vor, dass man vom 1. Juli an mindestens 20 Prozent Gas einsparen muss“, sagte Umweltsenator Jens Kerstan am Donnerstag nach einer Videokonferenz mit Habeck im „NDR“. Jetzt sei nicht nur die Politik gefordert, sondern jeder einzelne Bürger.
Was bedeutet die Alarmstufe im „Notfallplan Gas“?
Der Notfallplan umfasst drei Krisenstufen: Frühwarnstufe, Alarmstufe und Notfallstufe. Ende März trat in Deutschland die Frühwarnstufe in Kraft, um die Bundesrepublik gegen eine sich verschlechternde Gasversorgung aus Russland zu wappnen.
Am Donnerstag folgte die Alarmstufe, sie tritt bei einer Störung der Gasversorgung oder einer außergewöhnlich hohen Nachfrage in Kraft. Aktuell gibt es eine Störung der Gasversorgung, weil Russland seine Liefermengen reduziert hat. Sollte es weiterhin zu einer erheblichen Verschlechterung der Gasversorgung kommen, kann die Notfallstufe ausgerufen werden. Erst dann dürfte der Staat aktiv in die Gasversorgung eingreifen.
Ich habe gar keine Gasheizung – kann ich trotzdem sparen?
„In erste Linie ist es natürlich so, dass man am einfachsten die Energie sparen kann, mit der das Haus beheizt beziehungweise das Warmwasser erzeugt wird wie Öl, Gas oder Strom“, sagt Jörg Huber von der Hamburger Verbraucherzentrale auf MOPO-Anfrage. „Stromsparen macht, unabhängig von der Gasheizung, allerdings immer Sinn. Strom wird unter anderem auch mittels Gas in Gaskraftwerken produziert, folglich führt Stromsparen auch zu einer Gasersparnis.“
Wie kann ich Gas sparen?
Experte Jörg Huber hat Tipps für Mieter und Eigentümer von einfachen Änderungen der Gewohnheiten bis hin zu kleineren Investitionen in die Wärmedämmung.
Wer sofort und ohne finanziellen Aufwand Gas sparen möchte, kann zum Beispiel Folgendes tun: Beim Duschen die Dauer reduzieren, die Warm-Wassermenge reduzieren und sparsame Duschköpfe verwenden. Beim Heizen für das korrekte Heizen und Lüften ein Hygrometer verwenden, in der kalten Jahreszeit die Räume nicht überheizen und bei unterschiedlichen Temperaturen zwischen den Räumen die Innentüren geschlossen halten.
Maßnahmen mit geringen Investitionen wären etwa programmierbare Thermostatventile, Stecker-Photovoltaikanlagen, das Abdichten von undichten Fenstern und Türen, das Dämmen von freiliegenden (warme) Rohrleitungen. Außerdem kann es helfen, die Heizungsregelung zu optimieren wie etwa die Heizzeiten, Vorlauftemperatur oder die Heizgrenztemperatur.
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Maßnahmen mit überschaubaren Investitionen für Eigentümer können die Dämmung der obersten Geschossdecke oder die Kellerdeckendämmung von unten sein. Zudem ergebe es Sinn, alte Heizungspumpen gegen Hocheffizienzpumpen zu tauschen und einen hydraulischen Abgleich der Heizanlage durchzuführen.
Was passiert, wenn wir jetzt nicht sparen?
Wenn das Gassparen nicht gelingt, kann es sein, dass uns das Gas im Herbst, spätestens aber im März ausgeht, sagte Umweltsenator Kerstan im „NDR“. Dann müsse man im Winter rationieren.
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In einem solchen „Notfallszenario“ habe die Bundesregierung „jedes Recht“, Betriebe „jederzeit stillzulegen“ – auch Industriebetriebe, sagte Kerstan. Niemand wolle in eine solche Situation kommen. „Da gibt es eigentlich keine guten Entscheidungen mehr, wenn wir rationieren müssen.“