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  • Zuletzt wurde die Fläche der Außenalster 2012 zum Eislaufen freigegeben.
  • Foto: picture alliance / dpa/Marcus Brandt

Aktuell besteht Lebensgefahr: Dauerfrost in Hamburg – ab wann darf ich aufs Alstereis?

Es ist wirklich eisig in Hamburg! Und laut den Wetterprognosen für die nächsten Tage klettern die Temperaturen wohl nicht über die 0-Grad-Grenze. Wie stehen da die Chancen, bald einen sicheren Spaziergang auf der zugefrorenen Alster machen zu können?

„Derzeit ist es höchst lebensgefährlich, die Eisflächen zu betreten“, warnt Meteorologe Alexander König im Gespräch mit der MOPO. Auch die Umweltbehörde veröffentlichte eine Warnung, dass die Eisdecke zu dünn und brüchig sei.

Frost in Hamburg: Ab wann kann ich aufs Eis gehen?

Ab wann ist es sicher, aufs Eis zu gehen? Die Umweltbehörde führt Eismessungen durch, sobald sich durch länger andauernden, starken Frost Eis auf der Außenalster bildet. Allgemein wird erst ab einer Eisdicke von 15-20 Zentimetern empfohlen, das Eis zu betreten. Denn: Eis ist trügerisch. Von außen kann man kaum sehen, ob die Eisdecke trägt. 

Im Eis einzubrechen, ist lebensgefährlich. Vom Einbruch bis zum Tod kann es laut Feuerwehr Hamburg nur wenige Minuten dauern. Bereits bei vier Grad kaltem Wasser erschlaffen zunächst die Muskeln, dann erlahmt der Körper, man geht unter.

Eis in Hamburg: Schnee isoliert das Eis auf der Alster

„Grundsätzlich wächst die Eisdicke mit jedem Tag Dauerfrost“, erklärt Alexander König. „Sobald allerdings Schneefälle dazukommen, kann das Eis nicht mehr so schnell anwachsen, weil es durch den Schnee isoliert wird.“ Der Meteorologe schätzt, dass es etwa zwei Wochen trockenen Dauerfrost ohne Schnee bräuchte, damit das Alstereis dick genug wäre.

Bei der Alster in Hamburg dürfe man zudem nicht vergessen, dass es sich um ein fließendes Gewässer handele. „Dadurch bildet sich zuerst Eis an den Rändern und die Menschen gehen schneller drauf, weil sie denken, dass es sicher wäre“, so König. 

Eis in Hamburg: DLRG Hamburg veröffentlicht Eisregeln

Die DLRG Hamburg hat auf ihrer Internetseite ein paar wichtige Eisregeln zusammengefasst. Demnach verraten unter anderem dunkle Stellen, dass das Eis noch viel zu dünn ist.

„Besonders tückisch können Seen sein, die von Bächen oder Flüssen durchzogen sind. An Ein- und Ausflüssen kann sich innerhalb weniger Meter die Eisdicke plötzlich ändern“, so der DLRG Landesverband.

Eis in Hamburg: Binnenalster darf nie betreten werden

Meteorologe Alexander König hofft, dass durch die Corona-Pandemie nicht mehr Menschen leichtsinnig aufs Eis gehen. „Viele sehnen sich im Lockdown nach Aktivitäten, das hat man ja bereits beim Rodeln gesehen.“ 

Übrigens: die Binnenalster in Hamburg darf nie betreten werden, da sich hier auch bei extremem Frost keine sichere Eisdecke bilden kann.

Regeln der Feuerwehr Hamburg im Falle eines Einbruchs

  • Wenn jemand einbricht, sofort die Feuerwehr unter 112 alarmieren
  • Wer bereits auf dem Eis ist und dieses Risse aufweist oder schwallweise Wasser auf die Oberfläche tritt: flach hinlegen und zum Ufer robben
  • Wer einbricht, sollte versuchen, sich am Eis festzuhalten oder darauf zu ziehen. Wenn das Eis weiter bricht, kann man sich mit den Fäusten oder Ellenbogen einen Weg zum Ufer freischlagen
  • Helfer sollten sich nicht selbst in Gefahr bringen
  • Wer zum Helfen das Eis betritt, sollte eine Unterlage (Brett, umgedrehter Tisch etc.) verwenden, um das Gewicht zu verteilen. Hilfsmittel können auch an Gewässern aufgehängte Rettungsringe sein
  • Gerettete in warme Decken einhüllen, vorsichtig erwärmen, nicht mit Schnee abreiben
  • Unterkühlten Personen keinen Alkohol geben, stattdessen warme alkoholfreie Getränke

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