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  • Foto: hfr

„Akelius“: Schluss mit Verdrängung! „Miethai“ wurden die Zähne gezogen

Für Hamburgs Wohnungsmarkt ist die Nachricht ein Paukenschlag. Der schwedische Immobilienkonzern „Akelius“ hat völlig überraschend angekündigt, sein Geschäftsmodell radikal zu ändern. Dem als „Miethai“ verschrienen Unternehmen wurden offensichtlich die Zähne gezogen.

Denn bislang hatte sich „Akelius“ vor allem an sanierungsbedürftigen Altbauten festgebissen. Dort wird in der Regel dann zunächst die Fassade saniert und anschließend ein Teil der Kosten auf die Mieter umgelegt.

Akelius: Wohnungskonzern ändert Geschäftsmodell

Die Folge: Wer sich die Wohnung dadurch nicht mehr leisten kann, muss ausziehen. Anschließend kann „Akelius“ die Wohnung luxusmodernisieren und für zum Teil exorbitante Preise von bis zu 30 Euro pro Quadratmeter wieder auf den Markt bringen.

Das ist jetzt offensichtlich vorbei. In einer Unternehmensmitteilung heißt es, dass sich „Akelius“ künftig auf neu entwickelte Immobilien konzentrieren wird, weil sich der Markt verändert hat und die „guten Zeiten“ für Modernisierungen vorbei sind.

Hamburg: Wohnungskonzern Akelius bekam viel Druck

Das dürfte auch mit dem öffentlichen Druck zusammenhängen. Immer wieder berichteten Medien, darunter die MOPO, über die Verdrängung von Mietern durch den Konzern.

Darüber hinaus ging zum Beispiel die Stadt Hamburg gegen das Immobilienunternehmen vor, indem die Stadt ihr Vorkaufsrecht nutzte, um Mieter zu schützen – und „Akelius“ so Altbauten vor der Nase wegschnappte. Zuletzt kritisierten sogar die Vereinten Nationen das Geschäftsgebaren der Schweden. Das war dann wohl zu viel.

Alles neu: So macht Akelius in Hamburg weiter

Auf MOPO-Nachfrage teilte „Akelius“ mit, dass sich der Konzern auch in Hamburg aus der hochwertigen Sanierung von Objekten zurückziehen wird. „Konkret bedeutet dies, dass wir keine Objekte mit enormen Instandhaltungsrückstau mehr erwerben werden, so wie wir es bisher getan haben“, sagt Hamburg-Niederlassungsleiterin Stefanie Schulke.

„Akelius“ bleibe „ein klassischer Bestandshalter und wird bei der Erweiterung des Portfolios nun auf Gebäude mit jüngeren Baujahren setzten – so auch in Hamburg“, sagt sie. Rund 3600 Wohnungen gehören dem Unternehmen in unserer Stadt.

Akelius: Hunderte Mitarbeiter verlieren ihren Job

Leerstände, die von der neuen strategischen Ausrichtung betroffen wären, gebe es in Hamburg nicht, so Schulke. „Vielmehr werden zukünftig Wohnungen, die durch Fluktuation frei werden, nicht mehr saniert, sondern nur noch sicher, sauber und funktional dem Markt zur Verfügung gestellt“, sagt sie.

Übrigens: Durch die Neuausrichtung will der schwedische Konzern weltweit 400 seiner 1500 Mitarbeiter abbauen. Zu der Frage, wie viele Arbeitsplätze in Hamburg betroffen sind, wollte der Konzern aktuell keine Angaben machen.

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