• Putztücher (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa

Aha!: Darum sagen wir „Durch die Lappen gehen“

Warum sagt man eigentlich verflixt und zugenäht? Mein lieber Scholli? Ach, du grüne Neune? In der deutschen Sprache wimmelt es von skurrilen Redewendungen. Heute erklären wir, was es mit dem Ausdruck „Durch die Lappen gehen“ auf sich hat. 

Es ist schon ärgerlich, wenn man die richtigen Lottozahlen ankreuzt und dann vergisst, den Schein abzugeben. Ein fettes Sümmchen ist einem dann entgangen. Die hier beschriebene Metapher trifft zu, wenn es durch einen dummen Zufall oder das eigene Verhalten versäumt wird, einen materiellen oder ideellen Gewinn zu erzielen. Oder wenn Tatverdächtige entwischen können.

„Durch die Lappen gehen“: Das steckt hinter diesem Ausdruck

Der Begriff stammt aus der Jagdsprache: Früher wurden bei Treibjagden Lappen aufgehängt, die das Wild daran hindern sollten, seitlich auszubrechen. Schafften Reh, Hirsch und Hase den Sidestep, waren sie den Jägern durch die Lappen gegangen. Der Begriff passt auch prima zur Finanzpolitik. Weil es der Staat nicht schafft, Steuerlöcher zu schließen oder Steuersünder zu entlarven, gehen ihm und letztlich uns allen Milliarden Euro durch die Lappen.

Falls es Sie interessiert, woher der Ausdruck „Zieh Leine“ kommt, dann klicken Sie hier. 

Quelle: „Arsch auf Grundeis“ von Rolf Kiesendahl. Ellert & Richter Verlag, 224 Seiten, 9,95 Euro. 

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