Hamburger Café-Betreiber empört: Terrassen-Zoff um drei Parkplätze
Streit um ein kleines Stück Freiluft-Gastronomie: Seit acht Jahren betreiben Marco Hamer und seine Frau ihr „Café Hamers“ in Volksdorf. Im Sommer schlemmen die Gäste auch gern mal draußen – darum haben die Hamers den Außenbereich erweitert. Auf drei Parkplätzen vor ihrem Café dürfen sie mit Erlaubnis des Bezirks Tische, Stühle und Sonnenschirme aufstellen. Doch Ende vergangenen Jahres hat der Bezirk den Gastronomen zusätzliche Bedingungen gestellt, die sie nun vor Herausforderungen stellen.
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Streit um ein kleines Stück Freiluft-Gastronomie: Seit acht Jahren betreiben Marco Hamer und seine Frau ihr „Café Hamers“ in Volksdorf. Im Sommer schlemmen die Gäste auch gern mal draußen – darum haben die Hamers den Außenbereich erweitert. Auf drei Parkplätzen vor ihrem Café dürfen sie mit Erlaubnis des Bezirks Tische, Stühle und Sonnenschirme aufstellen. Doch Ende vergangenen Jahres hat der Bezirk den Gastronomen zusätzliche Bedingungen gestellt, die sie nun vor Herausforderungen stellen.
Im Sommer 2023 hatte Marco Hamer eine sogenannte Sondernutzungserlaubnis für die drei Parkplätze vor dem Café erhalten. „Drei Tage lang haben wir an der Terrasse gebaut, mit kleinem Zaun zur Straße hin und Sonnenschirmen“, sagt Hamer der MOPO. Zehntausende Euro habe das gekostet.
Das kleine Café an der Claus-Ferck-Straße konnte so neben den bestehenden 50 Innen- und 30 Außenplätzen weitere 20 Plätze anbieten. „Die wurden auch sehr gut angenommen“, sagt Hamer. „Der Wegewart und die Polizei hatten unsere Terrasse abgenommen.“ Ganzjährig darf Hamer die mobile Terrasse fünf Jahre lang nutzen, so steht es in der Erlaubnis des Bezirks.
Café Hamers in Volksdorf muss Terrasse abbauen
Doch im Dezember 2023 kam plötzlich ein neuer Brief mit einer neuen Sondernutzungserlaubnis. Darin heißt es: „Eine Nutzung kann bei Wochenmarktverlegungen nicht erfolgen und sämtliches Mobiliar ist dann zu entfernen.“
Der Grund: Zwei Mal im Jahr weicht der Wochenmarkt in Volksdorf wegen eines Volksfestes auf die umliegenden Straßen aus. Dabei soll auch die Fläche vor dem Café genutzt werden. „Das war im vergangenen Jahr kein Problem, es gab keine Beschwerden“, sagt Marco Hamer. Für so einen schnellen Ab- und Aufbau war seine Terrasse nicht ausgelegt, was bisher auch niemanden zu stören schien. Für den Volksdorfer kam diese Anordnung daher völlig überraschend.
Bezirksamt: Abbau war „zwingend“ erforderlich
Und was sagt das Bezirksamt? „Genehmigt war von Beginn an ausschließlich eine mobile Terrasse, unabhängig von dem bewilligten Zeitraum und der ergänzten Bedingung“, heißt es auf MOPO-Anfrage. Das Café habe aus der Erfahrung in den Vorjahren gewusst, dass der Platz in den Parkbuchten zwei Mal im Jahr benötigt wird.
„Beim Volksfest im Herbst 2023 wurde der Platz ausnahmsweise nicht benötigt, beim Volksfest Anfang März 2024 schon. Daher waren die Ergänzung des Sondernutzungsbescheids und der Abbau der (mobilen) Terrasse zwingend erforderlich“, so der Bezirk.
Aus den übrigen Teilen der alten Terrasse hat Hamer nun mithilfe eines Tischlers eine neue, noch mobilere Terrasse konstruiert. Mehrere Tausend Euro müsse er investieren, so Hamer. „Aber wenn mir jeden Tag 20 Plätze fehlen, das würde ich am Ende des Monats merken.“
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Zwar hat er sich mit den Vorgaben arrangiert, die Kommunikation des Bezirks bleibt ihm aber unverständlich: „Wir sind so ein kleines Dorf hier, ich finde es einfach schade, dass man nicht noch einmal miteinander reden kann.“