Ärger mit dem Bezirksamt: Aus für Hamburger Stadtteil-Weihnachtsmarkt
Es gibt Ärger im beschaulichen Sasel: Eigentlich ist der Weihnachtsmarkt mit Karussell, Schmalzkuchen und Glühweinbude im Dezember eine feste Institution. Jetzt hat ihn der Veranstalter, die Interessen und Werbegemeinschaft (IWG), abgesagt – denn es gibt neue Regeln vom Bezirksamt Wandsbek.
Es gibt Ärger im beschaulichen Sasel: Eigentlich ist der Weihnachtsmarkt mit Karussell, Schmalzkuchen und Glühweinbude im Dezember eine feste Institution. Jetzt hat ihn der Veranstalter, die Interessen und Werbegemeinschaft (IWG), abgesagt – denn es gibt neue Regeln vom Bezirksamt Wandsbek.
Die E-Mail des Bezirksamts trifft Henning Ziggert am vergangenen Dienstag wie ein Schlag. Er betreibt am Saseler Markt ein Reisebüro und ist ehrenamtlich erster Vorsitzender der IWG. Die Gemeinschaft von Gewerbetreibenden und Freiberuflern organisiert unter anderem Veranstaltungen auf dem Marktplatz. Kurz darauf sagt Ziggert den Weihnachtsmarkt ab.
Neue Regeln: Saseler Weihnachtsmarkt abgesagt
Das Amt hatte ihm mitgeteilt, dass externe Veranstalter die vorhandene Infrastruktur des Wochenmarkts wie das Toilettenhäuschen, Strom, Wasser und Abwasser nicht mehr benutzen dürfen. Früher war das alles gegen eine Gebühr, die später von der IWG auf die Beschicker des Weihnachtsmarkts umgelegt wurde, möglich. „Das kann nicht sein“, ärgert sich Ziggert. „Wir dürfen nicht einmal mehr die Kanalisation benutzen“.
Doch das ist noch nicht alles: Der Bezirk schreibt, dass zusätzlich eine neue Gebühr anfällt. Da für die Veranstaltung an einem Samstag der Wochenmarkt verlegt werden muss, werden 1900 Euro berechnet. Weil die Planungen für den Weihnachtsmarkt schon „weit fortgeschritten” sind, bietet das Amt an, in diesem Jahr nur die Markttoilette ein letztes Mal zur Verfügung zu stellen.
Bezirksamt Wandsbek spricht von Gleichbehandlung
„Der Saseler Markt wurde gerade erst unter Beteiligung der IGW umgestaltet, um die Fläche auch für Veranstaltungen attraktiver zu machen. Ich verstehe nicht, warum man uns jetzt Steine in den Weg legt“, sagt Ziggert. Etwa 4500 bis 5000 Euro habe ein Fest bisher gekostet, jetzt rechnet Ziggert mit 8000 bis 9000 Euro. Zu viel für drei Tage Weihnachtsmarkt.

Warum hat das Bezirksamt so entschieden? Es gehe dem Bezirk um eine Gleichbehandlung: Veranstalter, die ihre Feste auf Marktflächen organisieren, hätten bisher einen Vorteil gegenüber anderen gehabt, so die Argumentation des Bezirks, weil hier schon eine Infrastruktur wie Anschlüsse für Strom vorhanden ist. Zusätzlich hätten die üblichen Markthändler mittelbar eine Kostenbelastung, wegen der Ausfalltage.
Das könnte Sie auch interessieren: Diese Weihnachtsmärkte haben auch nach den Feiertagen geöffnet
Die IWG Sasel sei schon im April 2023 darüber informiert worden, dass die Infrastruktur nicht mehr zur Verfügung stehe. Ziggert sagt, er wusste bis Dienstag nichts davon. Dafür spreche auch die Formulierung in der E-Mail des Bezirksamts, die ihm wegen der fortgeschrittenen Planung ein Toilettenhäuschen anbietet.
„Es wird immer nur gesendet, aber nicht empfangen”, sagt er über die Kommunikation mit dem Bezirksamt. Er hofft trotzdem auf eine Lösung und stellt klar: „Wenn es bei dieser Kostenstruktur bleibt, dann werden keine Feste mehr stattfinden können in Sasel.“