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  • Mountainbiker bauen Sprungschanzen im Naturschutzgebiet Wittenberge.
  • Foto: hfr

Ärger in Hamburgs Westen: Biker bauen Sprungschanzen in Naturschutzgebiet

Rissen –

Immer wieder bauen Mountainbiker Offroad-Strecken – mit verheerenden Folgen für die Vegetation und wildlebende Tiere. Im Naturschutzgebiet Wittenbergen am Falkensteiner Ufer haben Biker für Sprungschanzen weitreichend in die Natur eingegriffen.

Anette W. ist regelmäßig mit einer Freundin und ihren Hunden im Naturschutzgebiet Wittenbergen unterwegs. Am Falkensteiner Ufer und an den Elbhängen unternehmen sie gemeinsame Strand- und Waldspaziergänge. Am Mittwoch machte sie eine schockierende Entdeckung: In dem wertvollen Biotop nahe dem „Elbe-Camp“ hatten Mountainbiker Sprungschanzen gebaut.

Wittenbergen: Biker buddeln Löcher und fällen Bäume

Dafür wurden tiefe Löcher gebuddelt, Bäume gefällt und diese zu Hindernissen gestapelt. Überall liegen tote Äste herum, und die dunkle Erde ist aufgewühlt. Eine Schaufel, die quer auf einem Baumstamm liegt, zeugt von den heimlichen Arbeiten. „Die haben hier richtige Baumaßnahmen vorgenommen. Zwar kommen hier öfter Biker hin, normalerweise geht dabei aber nur die Oberfläche kaputt“, erzählt W. im Gespräch mit der MOPO.

Biker

Für die Sprungschanzen buddeln die Biker Löcher und fällen Bäume.

Foto:

hfr

Das habe insbesondere auf die Pflanzen- und Tierwelt negative Auswirkungen, so Anette W.. Die Fahrstreifen der Mountainbikes trügen zur Bodenerosion bei, und durch die Baumaßnahmen würden die Bäume bis zum Absterben hin geschädigt.

Neben dem ökologischen Aspekt hat das Gelände einen hohen Erholungswert für die Hamburger. Anette W. findet: „Die Biker tun so, als würde das Gelände nur ihnen gehören. Dabei ist das Naturschutzgebiet für uns alle zugänglich. Und die machen sich die Natur untertan – das finde ich besonders schlimm.“

Elbhänge: Einige Mountainbiker treten nach Hunden

Doch nicht nur das: Viele vorbeifahrende Mountainbiker hätten keinerlei Respekt vor Spaziergängern. W. ist entrüstet: „Die Biker fahren haarscharf an uns vorbei und in manchen Fällen treten sie sogar nach den Hunden.“ 

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Im Bezirksamt Atona ist die Problematik der selbstgebauten Mountainbike-Anlagen bekannt. „Aus diesem Grund wird in den kommenden Monaten im Bereich der Nansenstraße eine Off-Road-Strecke für Mountainbiker im Altonaer Volkspark entstehen“, so Mike Schlink, Sprecher des Bezirksamts Altona. Für das Projekt seien Gelder in Höher von 290.000 Euro eingeplant. Das Bezirksamt prüfe, inwieweit am Falkensteiner Ufer Eingriffe in die Natur vorgenommen wurden. (es)

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