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  • In der Lerchenstraße liegen die E-Scooter manchmal direkt vor der Bürotür von Klaus M. 
  • Foto: privat/hfr

Ärger im Schanzenviertel: E-Scooter versperren Hauseingang – Anwohner frustriert

Sternschannze –

Sie blockieren Eingänge, ragen auf die Straße oder landen in der Alster: Nicht alle Nutzer stellen ihre E-Scooter ordnungsgemäß ab – und gefährden damit manchmal sogar die Verkehrssicherheit. Vor allem im Schanzenviertel scheint sich dieses Problem nicht lösen zu lassen, Anwohner sind verärgert. 

Klaus M. wohnt am Schulterblatt und hat sein Büro in der Lerchenstraße. Fast jeden Morgen ärgert er sich auf seinem kurzen Weg zur Arbeit über E-Scooter verschiedener Anbieter, die achtlos irgendwo abgestellt wurden: Manchaml liegen sie vor dem Eingang seines Bürogebäudes, einmal klemmte sogar der Lenker unter der Türklinke fest, so dass die Tür von innen nicht mehr zu öffnen war. Das Problem: Das Büro liegt direkt am Rand einer Verbotszone, in der die Roller nicht abgestellt werden dürfen. „Die Situation ist völlig absurd“, sagt er. 

Hamburg: E-Scooter versperren Hauseingang – Anwohner frustriert

Wann es mit dem E-Scooter-Ärger anfing, weiß der Hamburger nicht mehr genau – schätzungsweise vor über einem Jahr. „Anfangs waren die noch ordentlich aufgereiht, doch irgendwann parkten die Roller dann alle vor meiner Tür oder es versperrten gleich sieben oder acht Fahrzeuge den kompletten Gehweg“, beschwert sich der Fotograf und Filmemacher. Regelmäßig dokumentiert er das Geschehen in der Lerchenstraße und schickt die Fotos an die Verkehrsbehörde. 

Wenn die E-Scooter auf die Straße ragen, wird es gefährlich.

Wenn die E-Scooter auf die Straße ragen, wird es gefährlich. 

Foto:

privat/hfr

Im Sommer und an Wochenenden sei die Situation besonders schlimm, wenn die Elektro-Roller vermehrt genutzt werden. Doch auch Ende Oktober kommt Klaus M. nicht drumherum, die Fahrzeuge aus dem Weg zu räumen. „Wenn ich die nicht wegstellen würde, würde ich teilweise gar nicht in mein Büro kommen. Offensichtlich funktioniert das Prinzip der ‚sharing community‘ in diesem Zusammenhang überhaupt nicht“, sagt er.

E-Scooter in der Schanze sind eine Gefahr für andere

Die Elektro-Roller nerven aber nicht nur, sondern gefährden auch andere Verkehrsteilnehmer. „Ich fahre selbst viel Fahrrad. Wenn die halb auf der Straße stehen oder auf dem Radweg liegen, ist das total gefährlich“, so der Hamburger. Auch ein Pflegeheim sei in der Gegend, deren Bewohner bei ihren Einkäufen oft den Weg durch die Lerchenstraße nehmen. Gerade die Rollstuhlfahrer kämen bei den achtlos abgestellten Fahrzeugen nicht mehr durch. 

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Nach Angaben der Verkehrsbehörde sind 4000 Elektro-Roller im Hamburger Stadtgebiet unterwegs. Mit den Anbietern wurde eine freiwillige Vereinbarung getroffen, die auch Regelungen zum Parken der Geräte umfasst. „Um zu verhindern, dass Roller an sensiblen oder sehr bevölkerten Orten abgestellt werden, haben wir Parkverbotszonen eingerichtet, die regelmäßig durch Bezirke, Polizei und aufmerksame Bürger kontrolliert und entsprechend durch uns aktualisiert werden“, so ein Sprecher zur MOPO. 

E-Scooter in Hamburg können dem Bezirksamt gemeldet werden

Wer die E-Scooter selbst aus dem Weg räumt, kann sich damit unter Umständen strafbar machen: Laut Verkehrsbehörde sind Anzeigen durch den entsprechenden Betreiber möglich. Sobald die Fahrzeuge allerdings den Verkehr behindern oder gar gefährden, können Vorfälle dem zuständigen Polizeikommissariat oder Bezirksamt gemeldet werden. Auch Behörden sind berechtigt, die Elektro-Flitzer aus dem Straßenraum zu entfernen.

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Die Grünen und die SPD wollen auf Empfehlung des Stadtteilbeirats Sternschanze einen Antrag an die Hamburger Verkehrsbehörde und die Behörde für Inneres stellen, sich mit dem Thema zu befassen – die Bezirksversammlung muss am 29. Oktober nur noch zustimmen. Nach Ansicht des Stadtteilbeirats gibt es in der Sternschanze einen Hotspot, was E-Scooter angeht. Daher sollen die Verbotszonen nicht nur stärker kontrolliert, sondern auch ausgeweitet werden. Um die Elektro-Roller abzustellen, schlägt der Beirat eine Fläche auf dem Parkplatz an der Ecke Schulterblatt/Max-Brauer-Allee vor.

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