Adresse veröffentlicht: Hamburger Linksautonome rächen sich an Ex-Polizei-Spionin
Die Flora und Plakate – da war doch was. Nachdem das sogenannte „Pimmelgate“ im vergangenen Jahr weltweit Schlagzeilen machte, rückte die Polizei am Dienstag erneut zur Plakatentfernung in der Schanze aus. Dieses Mal ging es allerdings nicht um den Innensenator, sondern um eine Polizistin.
Wer am Dienstagmorgen das Schulterblatt passieren wollte, wurde von der Polizei zurückgehalten. Mal wieder waren Beamte damit beschäftigt, ein Transparent an der Roten Flora zu entfernen. Vor dem Zentrum der Linksautonom war zuvor in der Nacht auf einem Transparent die Adresse einer Polizistin aufgehängt worden. Titel: „Spitzel haben Adressen“.
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Die Flora und Plakate – da war doch was. Nachdem das sogenannte „Pimmelgate“ im vergangenen Jahr weltweit Schlagzeilen machte, rückte die Polizei am Dienstag erneut zur Plakatentfernung in der Schanze aus. Dieses Mal ging es allerdings nicht um den Innensenator, sondern um eine Polizistin.
Wer am Dienstagmorgen das Schulterblatt passieren wollte, wurde von der Polizei zurückgehalten. Mal wieder waren Beamte damit beschäftigt, ein Transparent an der Roten Flora zu entfernen. Vor dem Zentrum der Linksautonom war zuvor in der Nacht auf einem Transparent die Adresse einer Polizistin aufgehängt worden. Titel: „Spitzel haben Adressen“.
„Das Transparent wurde inzwischen abgenommen“, bestätigt die Polizei gegenüber der MOPO den Einsatz. Man ermittle wegen des Verdachts des gefährdenden Verbreitens personenbezogener Daten.
Polizistin spähte jahrelang die linke Szene in Hamburg aus
Die Polizistin, deren Adresse an der Flora ausgestellt wurde, ist natürlich keine Unbekannte. Sie war an Ermittlungen beteiligt, die bis heute tief in die linke Szene nachwirken. Zwischen 2006 und 2013 soll sich Astrid O. unter dem Decknamen Astrid Schütt in der linken Szene als verdeckte Ermittlerin der Polizei herumgetrieben haben.
Mindestens zwei weitere verdeckte Ermittlerinnen, die in der Roten Flora ein und ausgingen, sind bis heute enttarnt worden. Eine von ihnen pflegte damals sogar eine persönliche Liebesbeziehung mit einer anderen Person aus der Szene, was im Nachhinein für heftige Kritik sorgte.
Ex-Spionin wird ausgespäht und bedroht
Auch wenn der Undercover-Einsatz von Astrid O. mittlerweile fast zehn Jahre zurückliegt, ist er in den Reihen der Linken längst noch nicht vergessen. Es läuft viel eher eine Art Gegenspionage und Racheaktion. So fand sich auf einer linken Plattform vor wenigen Wochen ein ausführliches Dossier über das aktuelle Leben der ehemaligen Polizei-Spionin. Die Autor:innen drangen offenbar so tief in die Privatsphäre von Astrid O. ein, dass sie sogar das Muster ihrer Fußmatte und ihre morgendlichen Aufstehzeiten auflisteten. Außerdem soll im März ihr Auto in Brand gesetzt worden sein. „Wir sprechen uns dafür aus, Spitzel zukünftig nach ihrer Enttarnung anzugreifen, sowohl körperlich als auch ihre Wohnungen, Autos, etc.“, hieß es in einem anonymen Bekennerschreiben.
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Nun wurde die Adresse von Astrid O. auch öffentlichkeitswirksam an der Flora verbreitet – es sieht so aus, als hole die Polizistin ihre Vergangenheit weiterhin immer wieder ein.