Abriss mitten in Ottensen – wie es jetzt für die Kultkneipe Aurel weitergeht
Abriss im Herzen von Ottensen: Ein altes Haus am Alma-Wartenberg-Platz, das derzeit noch einen Penny-Markt und eine kleine Boutique beherbergt, muss weichen. Direkt daneben: Das markante Eckhaus, in dem sich die beliebte Kneipe „Aurel“ befindet. Viele Gäste machten sich auch Sorgen um ihr Stammlokal. Jetzt stehen die Pläne für den Bereich fest
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Abriss im Herzen von Ottensen: Ein altes Haus am Alma-Wartenberg-Platz, das derzeit noch einen Penny-Markt und eine kleine Boutique beherbergt, soll einem Neubau mit 30 Wohnungen weichen. Das markante Eckhaus, in dem sich das „Aurel“ befindet, soll aber erhalten bleiben.
Nur noch wenige Tage hat der kleine Discounter geöffnet, der alteingesessenen Ottensern seit Kindheitstagen vertraut ist. Das einstöckige Gelbklinkerhaus mit dem spitzen Giebel ist das niedrigste in der Reihe.
„Der Standort kann nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden“, heißt es auf MOPO-Nachfrage von der Rewe-Penny-Group. Ende März ist Schluss. Danach, so viel steht wohl fest, soll das Gebäudeensemble mit Supermarkt, Klamottenlädchen und 14 Wohnungen abgerissen werden.
„Geplant ist, dass das Gebäude abgerissen und ein Neubau errichtet wird“, erklärt Altona Bezirkssprecher Mike Schlink: „Für das Grundstück läuft derzeit ein sogenanntes Vorbescheidsverfahren. Erst wenn das abgeschlossen ist, kann der Bauantrag gestellt werden.“ Zunächst muss aber der Bauausschuss über das Vorhaben beraten.
Abriss in Ottensen: Aber Aurel bleibt erhalten
Nach MOPO-Informationen geht es um einen Neubau mit 30 Wohnungen in den oberen Stockwerken und Geschäftsflächen im Erdgeschoss – an einer der begehrtesten Wohnlagen der Stadt. Da für Ottensen eine soziale Erhaltensverordnung gilt, darf keiner der bisherigen Mieter vertrieben werden. 14 Bestandswohnungen müssen in derselben Größe und zu derselben Miete neugebaut werden.
Schon seit 2016 wird darüber spekuliert, was an dieser Stelle in Ottensen geplant ist, besonders um die beliebte Eckkneipe „Aurel“ machten sich viele Gäste Sorgen. Inzwischen steht fest: Das charakteristische Gebäude mit dem rotgestrichenen Erdgeschoss ist von den Abrissplänen nicht betroffen und soll erhalten bleiben.
Längst taucht das „Aurel“ mit dem Walgesang auf den Klos in Reiseführern als „Geheimtipp“ auf. Anwohner und Erasmus-Studenten sitzen einträchtig zusammen am Tresen, im Sommer auch auf dem Kantstein am Alma-Wartenberg-Platz, sehr zum Missfallen der Busfahrer, für die nur kurz die Füße von der Fahrbahn gehoben werden.
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Ob die Abrissarbeiten überhaupt noch in diesem Jahr beginnen, ist unklar. Nur ein paar hundert Meter weiter gammelt seit drei Jahren das einstige Lieblingsrestaurant vieler Anwohner vor sich hin, das „Mamma Mia“, inzwischen ein leerstehender Flachbau. Auch hier sollen Wohnungen entstehen.