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  • Abiturienten bei einer zentralen Prüfung (Symbolbild). Hamburg will bisher nicht verschieben.
  • Foto: dpa

Abiturienten fordern Prüfungsstopp!: Schulbehörde will nicht wegen Corona verschieben

Hamburgs Abiturienten hoffen auf Aufschub ihrer Prüfungen: Nachdem Bayern und Mecklenburg-Vorpommern die Abiturprüfungen von Ende April auf Ende Mai verschieben werden, könnte auch Hamburg diese Entscheidung treffen. Doch die Schulbehörde hält davon nichts. Sie bleibt beim ursprünglichen Zeitraum vom 16. April bis 5. Mai.

Die MOPO erreichte ein Hilferuf des Abiturjahrgangs des Emilie Wüstenfeld Gymnasiums (Eimsbüttel). „Wir fühlen uns alle psychisch nicht in der Lage dazu, eine der wichtigsten Prüfungen unseres Lebens während einer Pandemie anzutreten“, schreibt Sophia Gordeew stellvertretend für ihren Jahrgang.

Deswegen fordern sie die Verlegung der schriftlichen Prüfungen oder die Absage des kompletten Abiturs. Ihre Gründe sind gravierend: alle Bibliotheken und Lernzentren haben geschlossen. Der Zugriff auf Bücher ist so kaum möglich, die Schüler sehen sich deutlich schlechter vorbereitet als Jahrgänge zuvor.

Gymnasien: Schüler wollen keine Prüfungen schreiben

Ein Sprecher der Schulbehörde wies die Forderungen zurück. Bisher sollen die Prüfungen wie geplant stattfinden. Eine Änderung der Termine fürs Zentralabitur komme nur in Absprache mit der Kultusministerkonferenz in Frage. Zentrales Problem: In Deutsch und Mathe gibt es zwei bundesweit zentrale Klausurtermine – Deutsch am 30. April, Mathe folgt am 5. Mai.

Zu Hause zu lernen sei zudem sehr anstrengend und schwer möglich. Denn aktuell sind in vielen Familien alle Mitglieder daheim. Auch andere öffentliche Orte, wo gelernt werden könnte, sollen ja gemieden werden. 

Sophia schreibt: „Ich habe eine kleine Schwester (4 Jahre), die wie jedes Kind laut und natürlich gelangweilt ist und dadurch viel Aufmerksamkeit braucht. Deshalb bin ich viel mit ihr beschäftigt und kann nur selten lernen.“

Hamburg: Bibliotheken und Lernbüros dicht

Treffen mit Lerngruppen fallen wegen Corona weg. Fitnessstudios, Sportvereine, Schwimmbäder, Theater, Kinos etc. haben geschlossen. Laut einer Umfrage sind 85% sportlich aktiv und nutzen das als Ablenkung und Ausgleich zum Lernen. Natürlich kann man Workouts zuhause machen, jedoch geht es darum, sein Zuhause zu verlassen und sein normales Leben weiter führen zu können.

Schüler fühlen sich psychisch nicht in der Lage zu Prüfungen

Viele Schüler fühlen sich auch psychisch sehr durch das Thema Corona belastet. Die Schüler des Emilie-Wüstenfeld-Gymnasiums dazu: „Vielen fällt es schwer, bei dieser aktuellen Pandemie an Schule und Lernen zu denken. Denn auch aus unserem Jahrgang sind Risikopatienten und viele haben in ihrem engen familiären Kreis jemanden, der besonders gefährdet ist. Es herrscht Angst und Ungewissheit bei sehr vielen. Dieser psychische Zustand würde unsere Prüfungsergebnisse stark beeinflussen und drastisch verschlechtern, da sind wir uns alle einig“.

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