• Auch in diesem Jahr wird es wieder gemeinsame Vorbereitungskurse für die Hamburger Abiturienten geben.
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Abitur in Hamburg: Änderungen wegen Corona – so sehen die Pläne für Schüler aus

Fast ein halbes Schuljahr lang haben viele Schülerinnen und Schüler wegen der Corona-Pandemie nur selten einen Klassenraum von innen gesehen. Im Distanzunterricht fällt das Lernen oft schwer. Um faire Bedingungen für alle zu schaffen, sollen die Abschlussprüfungen in Hamburg auch in diesem Jahr angepasst werden. Die MOPO erklärt, wie die Pläne aussehen.

Der Beginn der Abiturprüfungen wird um eine Woche auf den 23. April verschoben. Alle Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen sollen die Möglichkeit erhalten, sich in kleinen Gruppen stundenweise in der Schule mit ihren Lehrkräften auf die Prüfungen vorzubereiten. Lehrkräfte und Schulen werden außerdem genauer über die Schwerpunktthemen der Prüfungen informiert.

Abi in Hamburg: Anzahl der Prüfungen und Noten

Im letzten Semester der Oberstufe soll ausschließlich in den schriftlichen Prüfungsfächern jeweils eine Klausur geschrieben werden. Die zweite Semesterklausur kann in diesen Fächern ebenso entfallen wie die übliche eine Klausur in allen übrigen Fächern. 

Die Semesternote ergibt sich in diesen Fächern aus den Unterrichtsleistungen im Distanz- und Präsenzunterricht. Schülerinnen und Schüler können auf Wunsch einen selbstgewählten gleichwertigen Leistungsnachweis erbringen oder an einer von der Lehrkraft optional gestellten Klausur teilnehmen.

Das gilt während der Abi-Prüfung

Für alle schriftlichen Abiturprüfungen wird die Arbeitszeit um 30 Minuten verlängert. Weiterhin werden Operatorenlisten ausgehändigt. Operatoren sind Schlüsselbegriffe die erklären, wie eine Aufgabe bearbeitet werden soll wie „erörtern“ oder „erläutern“.

Regeln für Mathematik und Sport

Im Fach Mathematik erhalten die Schulen eine Wahlmöglichkeit. Die Lehrkräfte wählen je nach Unterrichtsvorbereitung aus den Aufgabenkomplexen „Lineare Algebra / Analytische Geometrie“, „Stochastik“ und „Analysis“ zwei Komplexe für die schriftliche Prüfung aus. Die sportpraktische Prüfung findet unter den gleichen Bedingungen statt wie 2019/20.

Abi in Hamburg: Rücksichtsvolle Korrekturen

Wegen der Verschiebung wäre eine Zweitkorrektur aller Arbeiten nur mit Unterrichtsausfall möglich. Deshalb soll die Zweitkorrektur nur dann stattfinden, wenn die Erstkorrektur um drei oder mehr Notenpunkte von dem Durchschnitt der Leistungen in diesem Fach in den ersten drei Semestern abweicht.

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Weiterhin werden die Lehrkräfte um eine „rücksichtsvolle Korrektur“ gebeten. An vielen Schulen gab es aufgrund der Corona-Maßnahmen Unterbrechungen des Betriebs. Wo Spielraum in der Bewertung bleibt, sollen Lehrkräfte dies berücksichtigen.

Das gilt für den Ersten und Mittleren Schulabschluss

Beim Ersten Schulabschluss entfallen die bisher in Hamburg üblichen drei schriftlichen und drei mündlichen Abschlussprüfungen. Stattdessen gilt das letzte Zeugnis zugleich als Abschlusszeugnis, wenn die entsprechenden Leistungen und Zensuren erreicht wurden.

Beim Mittleren Schulabschluss müssen die Schülerinnen und Schüler statt der in Hamburg üblichen drei schriftlichen und drei mündlichen Abschlussprüfungen in diesem Jahr nur zwei schriftliche und eine mündliche Abschlussprüfung absolvieren.

Abschlüsse an Berufsbildenden Schulen

Auch in den berufsbildenden Schulen erhalten die Schülerinnen und Schüler der Abschlussjahrgänge Unterstützung. Zum Beispiel werden Prüfungsfächer verstärkt beschult, Lehrkräfte bieten Prüfungskolloquien an und begleiten die Schülerinnen und Schüler intensiver.

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Für die schriftlichen Prüfungen werden Zeitzuschläge von 30 Minuten gegeben und Schülerinnen und Schüler können durch die Lehrkräfte Hinweise über Schwerpunktsetzungen in den Prüfungen erhalten. Zusätzlich zu den regulären Prüfungsterminen werden Ausweichtermine angeboten.

Abschlussprüfungen: Hamburgs Schulsenator ist zuversichtlich

Auf Initiative Hamburgs hatte die Kultusministerkonferenz am 21. Januar beschlossen, dass die Länder in bestimmten Prüfungsbereichen Anpassungen vornehmen können. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Schülerinnen und Schüler der Abschlussjahrgänge aufgrund der jetzt beschlossenen Anpassungen die gleichen Chancen auf einen guten Schulabschluss haben wie die Jahrgänge zuvor“, so Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD).

Das sagen CDU und Linke

„Schulsenator Rabe musste erneut zum Jagen getragen werden“, sagt Birgit Stöver, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion. Die CDU fordere, „das freiwillige Wiederholen ohne Anrechnung der Höchstverweildauer in der Oberstufe zu ermöglichen.“

Diese Möglichkeit fordert auch Sabine Boeddinghaus, schulpolitische Sprecherin der Linksfraktion. Zudem hätte sie sich einen deutlich späteren Zeitpunkt für das Abitur mit individuelleren Leistungsnachweisen gewünscht. „Aber offenbar ist selbst in diesen Krisenzeiten das Abi eine heilige deutsche Kuh – niemand traut sich da wirklich ran!“, so Boeddinghaus. Zugleich müsse das Abschulen nach Klasse 6 vom Gymnasium zur Stadtteilschule gestoppt werden. (abu)

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