Party in Hamburg: Wird dies der größte Schlagermove aller Zeiten?
Die Feier-Laune der Schlagerfans hat sich über zwei Pandemie-Jahre aufgestaut, die Wettervorhersage ist perfekt und das 9-Euro-Ticket macht die Anreise auch von weiter her spottbillig: Am Wochenende ist Schlagermove – und auf dem Kiez herrscht Alarmstufe rot. Gigantische Menschenmassen werden erwartet, Hunderte Sicherheitskräfte sollen Wildpinkler vertreiben. Für mit der Bahn anreisendes Party-Volk gibt es klare Ansagen – und eine Drohung.
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Die Feier-Laune der Schlagerfans hat sich über zwei Pandemie-Jahre aufgestaut, die Wettervorhersage ist perfekt und das 9-Euro-Ticket macht die Anreise auch von weiter her spottbillig: Am Wochenende ist Schlagermove – und auf dem Kiez herrscht Alarmstufe rot. Gigantische Menschenmassen werden erwartet, Hunderte Sicherheitskräfte sollen Wildpinkler vertreiben. Für mit der Bahn anreisendes Party-Volk gibt es klare Ansagen – und eine Drohung.
Pünktlich zur Schlagerkarawane am Samstag sind aber strahlender Sonnenschein und 24 Grad angesagt – perfektes Feierwetter.
Schlagermove 2022 in Hamburg: Das sollten Sie wissen
Mit der Temperatur steigt auch die Partylaune – und das auch dank der Eisenbahngesellschaft Metronom. Denn traditionell kommen viele Schlagerfans aus dem Umland angereist – und natürlich nicht mit dem knallroten Gummiboot, sondern mit dem Zug. Beim Metronom stellt man sich deshalb auf einen Großkampftag ein.
Seit dem Start des 9-Euro-Tickets komme es vermehrt zu Verspätungen, Gedränge und Streit unter den Fahrgästen, sagt Metronom-Sprecherin Miriam Fehsenfeld, vor allem an Wochenenden mit gutem Ausflugswetter. Der Schlagermove dürfte nun die nächste Bewährungsprobe sein.
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Deshalb gibt es eine klare Bitte an alle Schlagermove-Gäste: „Nehmt Rücksicht.“ Sonst könnte die Zugfahrt ins Nirgendwo führen: „Wenn es in übervollen Zügen insbesondere durch stark alkoholisierte Gruppen zu Sicherheitsrisiken kommt, kann Metronom auch entscheiden, nicht mehr weiterzufahren“, droht Fehsenfeld. Zudem gelten weiterhin FFP2-Maskenpflicht sowie Rauch- und Alkoholverbot.
Wie viele Schlagerfans werden überhaupt auf dem Kiez erwartet? Pressesprecher Axel Annink kann keine genaue Prognose abgeben. Für ihn ist klar: „Wer den Schlagermove erleben möchte, kommt so oder so – in diesem Jahr ist die Anreise nur günstiger.“ Der Veranstalter erwartet bis zu eine halbe Million Besucher – 2019 waren es 400.000, und da war der Kiez proppevoll.
Nach zwei Jahren Zwangspause ist es also vorbei mit den ruhigen Kiezzeiten. „Mein geliebtes St. Pauli, du musst jetzt ganz stark sein“, schreibt Burlesque-Legende Eve Champagne auf Twitter und verweist mit Sorge auf die Massen, die das 9-Euro-Ticket anlocken könnte. „Mögen alle Nächte uns gestärkt haben, um das durchzustehen.” Andere St. Paulianer:innen kommentieren prompt, dass sie übers Wochenende aus dem Stadtteil fliehen werden. Während der Veranstaltung ist das allerdings nur durch die Ausfahrten in der Bernhard-Nocht-Straße und am Hein-Köllisch-Platz möglich – der Rest ist gesperrt.
Größtes Sorgenkind beim kollektiven Gute-Laune-Besäufnis sind traditionell Wildpinkler unter den Gästen – und alle, denen der Alkohol oben wieder rauskommt. „Anwohnerschutz ist uns sehr ernst. Entlang der Strecke stehen genügend Toiletten zur Verfügung”, beteuert Annink. Rund 600 Sicherheitskräfte werden zum Einsatz kommen, sogar zwei Spielplätze im Zirkusweg und im Pepermölenbek werden von der Pinkel-Polizei bewacht.
Schlagermove: Anwohnende genervt von Lärm und Wildpinklern
Noch am Samstagabend startet die Stadtreinigung dann ihre eigene Parade und fährt die Strecke zur Hauptreinigung ab. Anschließend wird die Polizei die Straßensperrungen wieder aufheben. Sie rechnet mit einem Party-Ausmaß wie vor der Pandemie. „Wir sind auf die Großveranstaltung vorbereitet und können lageabhängig reagieren”, sagt Polizeisprecher Holger Vehren der MOPO. Auch er appelliert an Teilnehmende, Alkohol verantwortungsbewusst zu konsumieren.
Am Samstag um 15 Uhr setzen sich 47 Schlager-Trucks in Bewegung. Die Parade zieht vom Heiligengeistfeld auf die Helgoländer Allee, über Hafenstraße und Pepermölenbek. Zielgerade ist der Reeperbahn. Dort geht es zurück zum Heiligengeistfeld, wo im „Scha-la-la-lager Partyzelt“ schon um 17.30 Uhr die Aftermove-Party beginnt.